Es schneit auf dem Mars: Rund vier Kilometer über der Landestelle der Marssonde Phoenix rieselt Schnee aus den Wolken, haben Forscher um Jim Whiteway von der York-Universität in Toronto herausgefunden. Allerdings verdampft dieser Niederschlag, noch bevor er den Boden erreicht. Die Forscher schauen daher nun konzentriert nach Orten, an denen der Schnee doch die Oberfläche erreicht und dort die Zusammensetzung der Marsgesteine mit beeinflusst haben könnte.
Mit den Bordinstrumenten der Sonde untersuchen die Forscher die Zusammensetzung des Bodens und der Atmosphäre. Mit einem Lasermessgerät können sie die Staubpartikel und die Wolkenverteilung in der Marsatmosphäre in bis zu 20 Kilometern Höhe analysieren. Bei Auswertung der Daten stießen sie auf Hinweise für Schnee, der sich aus den Wolken über Phoenix löste. „Sowas haben wir beim Mars noch nicht gesehen“, berichtet Whiteway begeistert.
Weitere Untersuchungen des Bodens an der Landestelle von Phoenix ergaben eine Untergrundzusammensetzung aus Karbonaten und Tonmineralen. Wie diese entstanden sind, ist noch offen. Da ähnliche Materialien auf der Erde nur in Anwesenheit von flüssigem Wasser entstehen, schließen die Forscher auf eine feuchte Vergangenheit des Mars. Die Marssonde Phoenix hat in den bisherigen Bodenproben schon Anzeichen von gefrorenem Wasser entdeckt. Die Forscher überlegen daher, ob und wie dieses Eis tauen könnte. Dies wäre ein Nachweis für lebensfreundliche Bedingungen auf unserem Nachbarplaneten, den die Marsmission Phoenix erbringen soll.
Mitteilung der Nasa ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer