Einen Sternentod, der sich in einer Entfernung von 12,8 Milliarden Lichtjahren und damit nur 825 Millionen Jahre nach dem Urknall ereignete, hat das Weltraumteleskop Swift am 13. September beobachtet. Der charakteristische Gammablitz ist der fernste, der auf der Erde bislang registriert wurde, und erhielt nach dem Datum den Namen GRB080913.
Als die Gammastrahlen von der fernen Explosion das Weltraumteleskop erreichten, richtete dieses weitere Beobachtungsinstrumente auf die Stelle, von der die Strahlung kam. Im Sternbild Eridanus registrierte Swift sodann eine bis dahin unbekannte Röntgenquelle, deren Strahlung rasch abnahm. Innerhalb von Minuten richteten auch einige optische Teleskope auf der Erde ihre Spiegel auf die fragliche Himmelsregion. Analysen ergaben schnell, dass die Rotverschiebung des „Nachglühens“ im sichtbaren Bereich des Lichts eine extrem hohe Rotverschiebung aufwies. „Der Blitz begleitete den Tod eines Sterns aus einer der ersten Generationen des Universums“, sagte Patricia Schady vom University College London, die die Beobachtungen organisierte.
Nach Berechnungen der Forscher liegt GRB080913 noch 70 Millionen Lichtjahre weiter von der Erde entfernt als der bisherige Rekordhalter ? und damit fast an der Grenze des sichtbaren Universums. „Es ist der bemerkenswerteste Blitz, den Swift bislang gesehen hat“, sagt Projektleiter Neil Gehrels vom Goddard Space Flight Center der Nasa. Dabei hatte das Gammateleskop im vergangenen Jahr eine durchaus bemerkenswerte Rekordserie: Im März 2008 spürte es den hellsten bislang beobachteten Gammablitz auf. Und im Januar dieses Jahres registrierte es die Röntgen-Emissionen einer Supernova bereits einige Tage, bevor diese im optischen Bereich des Spektrums sichtbar wurde.
Gammablitze sind die hellsten Explosionen im Kosmos. Astronomen nehmen an, dass die energiereiche Strahlung entsteht, wenn ein schwerer Stern stirbt und sein Kern zu einem Schwarze Loch oder einem Neutronenstern wird. Dabei schießen Gasstrahlen ins All, die auf die abgesprengte Hülle des Sterns treffen und diese aufheizen. Dadurch entsteht das Nachglühen im sichtbaren Bereich des Lichtes.
Mitteilung der Nasa Ute Kehse