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Space-Graffiti für Pluto

Astronomie|Physik

Space-Graffiti für Pluto
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Die Aufnahme vom Hubble-Weltraumteleskop zeigt den Zwergplaneten Pluto mit seinem größten Mond Charon.
Der rote Farbton des Zwergplaneten Pluto ist vermutlich ein Graffiti-Werk seiner Monde Nix und Hydra. Die Monde lassen einen Partikelregen auf ihren Mutterplaneten niedergehen, über den sich auf der Oberfläche eine Frostschicht aus festem Stickstoff zieht. Dies lässt nach Ansicht des Astronomen Alan Stern vom Lunar and Planetary Institute in Houston den Zwergplaneten rötlich erscheinen, während seine insgesamt drei Monde in schnödes Grau getaucht sind.

Da Pluto und seine drei Monde Charon, Nix und Hydra im Sonnensystem sehr weit draußen im sogenannten Kuiper-Gürtel liegen, sind sie nur als äußerst kleine Lichtpunkte auf Bildern beispielsweise des Hubble-Weltraumteleskops zu erkennen. Im Kuiper-Gürtel befinden sich viele 10.000 Gesteinsbrocken mit Durchmessern von mehr als 100 Kilometern ? von denen Pluto mit einem Durchmesser von 2.300 Kilometern einer der größten Vertreter ist. Aus dem einheitlichen Grau, in das die Monde getaucht sind, schließen Astronomen, dass diese Trabanten nach einer Kollision gemeinsam entstanden sind.

Für die rötliche Farbe des Mutterplaneten hat Stern nun eine eigenständige Theorie aufgestellt: Die kleineren Partikel des Kuiper-Gürtels kollidieren fortwährend mit den vier Himmelskörpern. Doch während die Schwerkraft von Pluto und des nur halb so großen Charon herausgeschlagene Brocken festhält, verlieren die kleineren Monde Nix und Hydra durch das Bombardement Materie. Diese Materie schlägt sich auf Pluto und Charon nieder.

Laut Stern müsste es auf beiden Himmelskörpern eine mehrere Zentimeter dicke Staubschicht aus dieser Graffiti-Besprühung geben. Durch den Überzug mit Stickstoffeis entstehe die rötliche Färbung Plutos, erläutert Stern. Charon hingegen, der eine andere Zusammensetzung von Atmosphäre und Oberfläche hat, bleibe hingegen grau. Endgültig lässt sich die Farbfrage erst durch die Sonde New Horizons der amerikanischen Weltraumagentur Nasa klären. Diese soll im Jahr 2015 bei Pluto eintreffen und später auch den Kuiper-Gürtel untersuchen.

New Scientist, Nr. 2659, S. 16 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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