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"Pampelmusen-Satellit" umkreist seit 50 Jahren die Erde

Astronomie|Physik

"Pampelmusen-Satellit" umkreist seit 50 Jahren die Erde
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Wegen seiner geringen Größe wurde der Vanguard 1-Satellit auch "Pampelmusen-Satellit" genannt. Bild: Naval Research Laboratory
Seit ganz genau 50 Jahren umkreist er die Erde: Der amerikanische Satellit Vanguard 1 wurde am 17. März 1958 ins All geschossen. Damit ist er der älteste Satellit, der sich noch in einer Umlaufbahn um die Erde befindet. Seine Vorgänger, darunter der bekannte Sputnik 1, sind dagegen längst verglüht oder auf die Erde gestürzt. Auch wenn der Funksender von Vanguard 1 schon seit 1964 nicht mehr funktioniert, ist der Satellit für Astronomen immer noch nützlich: Die Messung seiner Umlaufbahn vom Boden aus erlaubt Rückschlüsse auf das Langzeitverhalten künstlicher Erdtrabanten. Das meldet das amerikanische Naval Research Laboratory, das 1958 für den Start des Satelliten verantwortlich war.

Der Start von Vanguard 1 im Jahr 1958 fiel in die Anfangsphase des so genannten Wettlaufs ins All, der zwischen den USA und der Sowjetunion ausgetragen wurde. Nachdem die Sowjetunion 1957 mit dem Start des Satelliten Sputnik 1 den ersten Erfolg für sich verbuchen konnte, zogen die USA mit mehreren Satelliten nach. Zu diesen gehörte auch Vanguard 1, der mit der gleichnamigen Trägerrakete ins All geschossen wurde. Für die Entwicklung dieser Rakete waren Erfahrungen entscheidend, die die Wissenschaftler im Umgang mit deutschen V-2 Raketen gesammelt hatten, schreibt das Naval Research Laboratory.

Der Satellit selbst ist eher unscheinbar: Er wiegt nur etwa 1,5 Kilogramm und besteht vor allem aus einer runden Aluminiumkugel. Sein Aussehen bewog den sowjetischen Premierminister Nikita Chruschtschow dazu, Vanguard 1 als „Pampelmusen-Satellit“ zu bezeichnen. Dabei war Vanguard 1 für die damalige Zeit durchaus hochentwickelt: So war er als erster Satellit überhaupt mit Solarzellen ausgestattet. Dank dieser neuartigen Energieversorgung konnte er wesentlich länger Signale zur Erde senden als andere Satelliten. Für die Wissenschaftler auf der Erde war vor allem sein regelmäßiger Orbit interessant. Aus den Messungen seiner Umlaufbahn konnten sie Rückschlüsse auf die Dichte der Atmosphäre ziehen und die Form der Erde neu berechnen.

Als Vanguard 1 ins All geschossen wurde, berechneten die Wissenschaftler seine Lebensdauer mit rund 200 Jahren. Neuere Erkenntnisse deuten jedoch auf eine wesentlich längere Verweildauer des Satelliten hin: Demnach verabschiedet er sich erst in etwa 2.000 Jahren endgültig aus seiner Umlaufbahn. Bis dahin wird sich die Zahl seiner Erdumkreisungen noch weiter erhöhen ? momentan liegt sie bei fast 200.000.

Mitteilung des Naval Research Laboratory ddp/wissenschaft.de ? Markus Zens
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