durch die steigenden Temperaturen auflösen.
Womöglich löste das Tauwetter auch die Lawine aus. Die Rutschung trat an einem 700 Meter hohen, steilen Südhang mit einer Neigung von bis zu 60 Grad auf. Am linken Bildrand ist der Rand der Eiskappe zu sehen, die den Nordpol des Mars bedeckt und die zum großen Teil aus Kohlendioxid besteht. Im Laufe des Frühlings wird sich das Eis weiter zurückziehen.
Die Forscher nehmen an, dass die Lawine aus Eis, Staub und vielleicht auch größeren Brocken bestand, die sich am oberen Rand des Abhangs lösten, in die Tiefe fielen und schließlich am sanfter abfallenden Teil der Klippe auf den Boden prallten, wobei die Staubwolke entstand. Schatten auf dem Boden zeigen, dass die Wolke tatsächlich ein dreidimensionales Gebilde ist.
Bislang hatten Planetenforscher zwar vermutet, dass auf dem Mars Lawinen auftreten, aber sie hatten noch keinen direkten Nachweis dafür. Dicke Felsbrocken, die sich am Fuß von Abhängen gesammelt hatten, sprachen aber dafür, dass zuweilen Steine von oben herabfallen.
Die nun beobachtete Lawine könne Aufschlüsse darüber geben, wieviel Eis die roten Schichten in der Nähe des Mars-Nordpols enthalten. Die Nasa-Forscher wollen größere Lawinen-Trümmer während des kommenden Sommers genau beobachten. Wenn sie Eis enthalten, sollte sich dieses bei steigenden Temperaturen auflösen, die Brocken müssten schrumpfen. “Wir werden weitere Bilder von dieser Region machen, um zu sehen, ob Lawinen auch im Sommer auftreten oder nur im Frühling”, sagt Patrick Russell von der Universität Bern. “So können wir den Wasserkreislauf des Mars besser verstehen.”