Die Sonde Stardust durchquerte den Schweif des Kometen 2004 und sammelte dabei mit Hilfe einer Fangvorrichtung aus Aerogel, einem ultraleichten, schaumigen Silikat-Material, einige tausend Teilchen Kometenstaub ein. Nach der gründlichen Analyse der Teilchen melden Ishii und Kollegen jetzt, dass die gefundenen Mineralien allesamt bei großer Hitze im inneren Sonnensystem zusammengebacken worden sind. Die erhofften primitiven Bestandteile des Urnebels oder sogar Teilchen, die älter sind als das Sonnensystem, fanden die Forscher dagegen nicht.
“Insgesamt sieht es so aus, als sei Wild-2 eher ein Asteroid als ein Komet”, sagt Ishii. Offenbar gebe es keine klare Trennung zwischen diesen beiden Sorten von Himmelskörpern. Der einzige Unterschied bestehe darin, dass Asteroiden einen großen Teil ihrer flüchtigen Bestandteile verloren haben, weil sie schon länger in Sonnennähe kreisen.
Für die Entstehung des Kuiper-Gürtels bringt die Stardust-Untersuchung verwirrende Neuigkeiten: Offenbar wurden größere Mengen Staub aus der Nähe der Sonne bis in die Außenbezirke katapultiert, wo das Material von den dort vorhandenen Eisbällen aufgenommen wurde.
Irgendwo im Sonnensystem muss es aber auch eine Quelle für den primitiven Staub aus dem Urnebel geben. Die Erde selbst fängt jedes Jahr einige tausend Tonnen dieser winzigen Teilchen ein, schon seit 30 Jahren sammeln Forscher sie mit Flugzeugen ein. Wo diese Partikel herkommen, ist nun rätselhafter denn je.