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Erneuter Besuch beim Merkur

Astronomie|Physik

Erneuter Besuch beim Merkur
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In nur 200 Kilometern Höhe saust am Montag die Messenger-Raumsonde der Nasa über die Oberfläche des Planeten Merkur. Die Grafik eines Künstlers zeigt, wie sich die Sonde der Kraterlandschaft des Planeten nähert. Bildquelle: Nasa/Johns Hopkins University
Am Montagabend wird die amerikanische Raumsonde Messenger in nur 200 Kilometern Höhe über die pockennarbige Oberfläche des Planeten Merkur sausen. Astronomen versprechen sich von den Beobachtungsdaten viele Aufschlüsse über die Entstehung und die Entwicklung des der Sonne am nächsten stehenden Planeten. Der letzte Besuch bei Merkur liegt 33 Jahre zurück. Damals kartierte die Sonde Mariner 10 rund 45 Prozent der Planetenoberfläche. Die Raumsonde Messenger der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa wird nach dem Überflug am Montag noch zweimal die Sonne umrunden und an Merkur vorbeikommen, bis sie im Jahr 2011 in eine Umlaufbahn um den Merkur einschwenkt.

Merkur gilt als der am wenigsten erforschte Planet unseres Sonnensystems. Wegen seiner großen Nähe zur Sonne ist er schwierig von der Erde zu beobachten und mit einer Sonde anzusteuern. Die Astronomen setzen daher große Hoffnungen auf die Messdaten von sieben Instrumenten, mit denen Messenger bei seinen Vorbeiflügen und später aus einer Umlaufbahn den Planeten vermessen wird. In der Überflugphase am Montagabend um etwa 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird die Sonde mit ihren Kameras 1.200 Bilder von der Oberfläche des Planeten schießen. Andere Instrumente vermessen das Höhenprofil der Kraterlandschaft, die Schwerkraft des Planeten und dessen Magnetfeld.

Mit den Daten wollen die Forscher klären, welche der vielen Entstehungshypothesen des Merkurs zutrifft. Der Planet hat einen außergewöhnlich großen Eisenkern, der zwei Drittel seiner Gesamtmasse ausmacht. Darüber liegt ein vergleichsweise dünner Mantel aus silikatischem Gestein. Astronomen vermuten nun, dass die nahe Sonne große Teile der Merkuroberfläche schon während der Entstehung des Planeten weggedampft hat. Alternativ könnte Merkur auch in größerer Entfernung zur Sonne im Sonnensystem entstanden und durch eine Kollision nach innen getrieben worden sein. Ein Großteil des Mantels wäre dabei verlorengegangen. Das Entstehungsszenario müsste sich an der Oberflächenstruktur und -zusammensetzung ablesen lassen, hoffen die Forscher.

Bis Messenger 2011 seine Bahn um Merkur erreicht haben wird, absolviert die Sonde eine lange Odyssee durchs Sonnensystem: Obwohl die Bahn des Merkurs der Erde bis auf neunzig Millionen Kilometer nahe kommt, beträgt die Gesamtstrecke Messengers durchs Sonnensystem rund acht Milliarden Kilometer. 15 Mal wird dabei die Sonne umrundet, einmal die Erde passiert, zweimal die Venus und dreimal der Merkur selbst. Die Erfahrungen und Ergebnisse der Messenger-Mission wollen auch die Europäer nutzen: Im Jahr 2013 starten sie ihre eigene Mission BepiColombo Richtung Merkur.

Mitteilung der Nasa ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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