Doch beim Saturn bereiten seltsame Schwankungen in diesem Radiosignal den Forschern Kopfzerbrechen: So ergaben Messungen, dass die Zeitdauer eines solchen Zyklus innerhalb von zwanzig bis dreißig Tagen um etwa ein Prozent schwanken kann. Wie diese Schwankungen zustande kommen, war Forschern bisher ein Rätsel. Ausschließen konnten sie lediglich, dass der Planet tatsächlich in so kurzer Zeit seine Drehgeschwindigkeit verändert. Im Gespräch war auch ein Einfluss des Saturnmondes Enceladus, der große Mengen Materie ins All schleudert und auf diese Weise den „Radiowecker“ seines Mutterplaneten verstellen könnte.
Die Forscher um Philippe Zarka vom Observatoire de Paris in Meudon glauben nun, im Sonnenwind die wahre Ursache für die vermeintlichen Veränderungen in der Tageslänge gefunden zu haben: Da sich die Sonne an ihrem Äquator etwa alle 25 Tage einmal um sich selbst dreht, variiert auch die Geschwindigkeit dieses Teilchenstroms, der sich durch das ganze Sonnensystem zieht, in diesem Rhythmus. Die Wechselwirkungen des Sonnenwindes mit dem Magnetfeld des Saturns könnten dabei zu den Schwankungen der Radiosignale führen, erklären die Wissenschaftler.