Das Keck-Teleskop besitzt eine so genannte adaptive Optik. Durch einen verstellbaren Spiegel und spezielle Sensoren werden die Verzerrungen beseitigt, die Turbulenzen in der Atmosphäre hervorrufen. Die Aufnahmen des Keck-Teleskops sind dank dieser neuen Technologie teilweise schärfer als die des Weltraumteleskops Hubble. Tholen schoss während eines Zeitraums von einer Stunde insgesamt 16 Bilder des Zwergplaneten und seiner drei Monde. Die winzigen Trabanten Nix und Hydra, deren Leuchtkraft etwa ein Fünftausendstel der Plutos beträgt, wurden aber erst durch Kombination aller 16 Bilder sichtbar.
“Es ist unsere Absicht, weitere Aufnahmen des Systems von ähnlicher Qualität anzufertigen, um mehrere Umläufe von Nix und Hydra um Pluto zu verfolgen”, sagt Tholen. Bislang sind Größe und Masse der kleinen Trabanten nicht genau bekannt. “Durch extrem präzise Bahnbestimmungen können wir ihre Masse und vielleicht auch ihre Größe bestimmen”, hofft Tholen.
Planetenforscher schätzen, dass Nix und Hydra weniger als hundert Kilometer groß sind. Pluto besitzt außer den beiden Brocken noch den Mond Charon, der einen Durchmesser von 1.200 Kilometern hat und 1978 entdeckt wurde. Die neuesten Pluto-Bilder sind vor allem für die Wissenschaftler interessant, die an der Nasa-Mission New Horizons beteiligt sind: Wenn sie wissen, wie groß und wie hell Nix und Hydra sind, können sie im Voraus geeignete Kamera-Einstellungen wählen. New Horizons wird Pluto 2015 erreichen.