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Scharfer Pluto

Astronomie|Physik

Scharfer Pluto
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Das Pluto-System mit Pluto und Charon im Zentrum. Nix und Hydra sind oben rechts zu sehen. (c) David Tholen
Dass der Zwergplanet Pluto nicht leicht zu beobachten ist, zeigt schon seine späte Entdeckung: Erst 1930 wurde der 2.300 Kilometer im Durchmesser messende Himmelskörper auf Aufnahmen des Lowell-Teleskops im US-Staat Arizona entdeckt. Nun ist es Forschern von der University of Hawaii sogar gelungen, die beiden erst 2005 vom Weltraumteleskop Hubble entdeckten winzigen Monde Nix und Hydra von der Erde aus zu fotografieren.

“Mehrere günstige Faktoren kamen zusammen, um diese spektakulären Aufnahmen des Pluto-Systems zu ermöglichen”, sagte David Tholen, der den Zwergplaneten am 5. September mit den Zwillingsteleskopen des Keck-Observatoriums auf dem Mauna Loa auf Hawaii fotografierte: “Die Sicht war besser als üblich, am Teleskop wurden bessere Instrumente installiert und Pluto war mit maximaler Helligkeit zu sehen.”

Das Keck-Teleskop besitzt eine so genannte adaptive Optik. Durch einen verstellbaren Spiegel und spezielle Sensoren werden die Verzerrungen beseitigt, die Turbulenzen in der Atmosphäre hervorrufen. Die Aufnahmen des Keck-Teleskops sind dank dieser neuen Technologie teilweise schärfer als die des Weltraumteleskops Hubble. Tholen schoss während eines Zeitraums von einer Stunde insgesamt 16 Bilder des Zwergplaneten und seiner drei Monde. Die winzigen Trabanten Nix und Hydra, deren Leuchtkraft etwa ein Fünftausendstel der Plutos beträgt, wurden aber erst durch Kombination aller 16 Bilder sichtbar.

“Es ist unsere Absicht, weitere Aufnahmen des Systems von ähnlicher Qualität anzufertigen, um mehrere Umläufe von Nix und Hydra um Pluto zu verfolgen”, sagt Tholen. Bislang sind Größe und Masse der kleinen Trabanten nicht genau bekannt. “Durch extrem präzise Bahnbestimmungen können wir ihre Masse und vielleicht auch ihre Größe bestimmen”, hofft Tholen.

Planetenforscher schätzen, dass Nix und Hydra weniger als hundert Kilometer groß sind. Pluto besitzt außer den beiden Brocken noch den Mond Charon, der einen Durchmesser von 1.200 Kilometern hat und 1978 entdeckt wurde. Die neuesten Pluto-Bilder sind vor allem für die Wissenschaftler interessant, die an der Nasa-Mission New Horizons beteiligt sind: Wenn sie wissen, wie groß und wie hell Nix und Hydra sind, können sie im Voraus geeignete Kamera-Einstellungen wählen. New Horizons wird Pluto 2015 erreichen.

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Ute Kehse
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