Die amerikanische Raumbehörde Nasa reaktiviert ihre Raumsonde Stardust, um einen Krater auf dem Kometen Temple 1 genauer zu untersuchen. Den Krater hatte die Nasa vor zwei Jahren mit einem Projektil in den Himmelskörper geschossen, das von der vorbeiziehenden Sonde Deep Impact abgefeuert worden war. Durch aufwirbelnden Staub und austretende Gase konnte die Muttersonde mit ihren Kameras allerdings nicht in das Loch hineinschauen. Dies soll nun die Sonde Stardust übernehmen, die im Jahr 2011 dem Kometen nahe kommt.
Als im Juli 2005 das rund 360 Kilogramm schwere Projektil auf dem Kometen Temple 1 aufschlug, versprach sich die Nasa viele Erkenntnisse über den Aufbau dieser Himmelskörper. Die Muttersonde machte zwar viele Fotos des Kometen vor und nach dem Treffer. Aufgewirbeltes Kometenmaterial verhinderte aber gerade den Blick in den Krater hinein. Da Deep Impact mit hoher Geschwindigkeit am Kometen vorbeiflog, konnte sie auch nicht warten, bis sich gewissermaßen der Pulverdampf verzogen hat.
Der Komet Temple 1 umkreist die Sonne in rund 6,5 Jahren und kommt somit immer wieder in die Reichweite anderer Raumsonden. Die Nasa hat daher die Sonde Stardust ausgewählt, nochmals einen Blick auf Temple 1 und den Krater zu werfen. Die eigentliche Mission von Stardust ist schon abgeschlossen: Sie flog im Jahr 2004 am Kometen Wild 2 vorbei und sammelte Gas und Staub aus dessen Umgebung auf. Später brachte eine Rückkehrkapsel diese Kometenmaterial auf die Erde zurück. Sodann wurde Stardust in einen Schlafmodus gesetzt. Astronomen starteten einen Wettbewerb, wie Stardust weiter genutzt werden könne. Die Wahl fiel nun auf die Beobachtung des Kometen Temple 1. Bis die Raumsonde diesem im Jahr 2011 erreicht, sollte die Staubwolke sich verzogen und den Blick in den Krater freigegeben haben.
Mitteilung der Nasa ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer