In anderen Sonnensystemen könnten Planeten komplett aus Graphit oder Kohlenmonoxid bestehen. Das vermuten Forscher um Sara Seager vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Mit Computersimulationen haben sie eine Tabelle erstellt, um aus der Masse und dem Durchmesser eines Exoplaneten auf dessen Inhalt zu schließen. Aus Beobachtungsdaten mit Teleskopen wollen sie damit unterscheiden, ob ein Planet beispielsweise aus Silikatgesteinen wie die Erde oder aus anderen Materialien wie Kohlenstoff, Kohlenmonoxid oder gar Wassereis zusammengesetzt ist.
Astronomen haben bisher über zweihundert Planeten entdeckt, die um ferne Sonnen kreisen. Allerdings beruhte die Entdeckung meist nicht auf einer direkten Beobachtung, sondern wird auf ein charakteristisches Ruckeln in der Position der zentralen Sonne zurückgeführt. In den meisten Fällen können Forscher nur die Massen und die Durchmesser abschätzen. Die Astronomin Sara Seager hat nun systematisch berechnet, wie Masse und Durchmesser mit der Planetensubstanz zusammenhängen. Dabei spielt besonders eine Rolle, wie stark die Materialien wie Eisen, Kohlenstoff, Wassereis, Kohlenmonoxid oder Wasserstoff komprimiert werden können.
Drei verschiedene Planetentypen können die Forscher mit ihrem Modell bereits auseinanderhalten: Planeten mit hohem Silikatanteil wie die Erde, mit hohem Eisenanteil wie der Merkur und solche aus Wassereis. Dazu müssen allerdings die Masse und der Durchmesser eines Exoplanten auf fünf Prozent genau bekannt sein. Die Forscher wollen die Exoplaneten daher genauer mit dem Weltraumteleskop Corot beobachten. Die europäische Weltraumbehörde ESA hat dieses Teleskop speziell für das Entdecken ferner Welten in die Erdumlaufbahn gebracht. Auch die amerikanische Weltraumbehörde Nasa verfolgt mit dem geplanten Teleskop Kepler ähnliche Ziele.
New Scientist, Onlinedienst ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer