Das Streifenmuster um den Gasplaneten Jupiter verändert sich: Teile der Wolkenstreifen, die sich parallel zum Äquator um den Himmelskörper ziehen, haben sich in Form und Farbe gewandelt. Das berichten Forscher um die US-Amerikanerin Amy Simon-Miller. Was die Veränderungen, die deutlich auf Bildern des Hubble-Weltraumteleskops erscheinen, verantwortlich ist, ist noch völlig unklar. Vermutlich zählt der Gastransport zwischen höheren und tieferen Schichten in der Jupiteratmosphäre dazu, berichtet die Nasa.
Schon zwei Mal hatten Astronomen in den vergangen zwei Jahrzehnten größere Veränderungen in der Jupiteratmosphäre registriert. Mit damaligen Teleskopen waren Detailaufnahmen jedoch nicht möglich. In März und Juni richteten die Nasa-Forscher vom
Goddard-Institut in Greenbelt das Hubble-Weltraumteleskop auf den Planeten. Eigentlich ging es darum, den Flug der Raumsonde
New Horizons auf ihrem Weg vorbei an Jupiter zum Pluto zu verfolgen. Als die Forscher die Fotos vom Jupiter auswerteten, waren sie von den Veränderungen in der Gasatmosphäre überrascht.
Ein breites Band oberhalb des Äquators wechselte in seiner Farbe von weiß nach braun. Dort tauchte dann auch eine dunkle, schlangenartige Struktur auf. Bislang erklären die Forscher die Wolkenfarben mit ihrer Höhe über dem Jupiter. Weiße Streifen liegen demnach deutlich höher als dunkle Strukturen. Daher vermuten die Astronomen in der Farb- und Strukturänderung einen Gas- und Materialaustausch zwischen den verschiedenen Atmosphärenschichten. Die Detailaufnahmen von Hubble könnten nun ein besseres Verständnis der Abläufe in der Jupiteratmosphäre ermöglichen, hoffen die Forscher.
Mitteilung der Nasa ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer