In einer 380 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie im Sternbild Herkules sind im Abstand von nur 16 Tagen gleich zwei Sterne zur Supernova geworden. Noch nie haben Astronomen zwei dieser gewaltigen Explosionen so kurz hintereinander in der gleichen Galaxie beobachtet, meldet die amerikanische Raumfahrtagentur Nasa.
Am 19. Mai erschien die Supernova 2007 ck am Firmament. Es handelte sich um den Kollaps eines massiven Sterns, dessen Brennmaterial verbraucht war ? eine so genannte Typ-II-Supernova. Am 4. Juni entdeckten Astronomen eine zweite Supernova in der gleichen Galaxie mit der komplizierten Bezeichnung MCG +05-43-16. Supernova 2007 co entstand beim Tod eines weißen Zwergs, der zu viel Gas und Staub von einem Begleitstern aufgesaugt hatte und dadurch instabil geworden war. Eine solche gewaltige Atombombe zählt zum Supernova-Typ Ia.
„In den meisten Galaxien tritt alle 25 bis 100 Jahre eine Supernova auf“, berichtet Stefan Immler vom Goddard Space Flight Center der Nasa, „es ist also sehr ungewöhnlich, zwei Supernovae innerhalb von 16 Tagen in der gleichen Galaxie zu entdecken.“ Allerdings ist die Explosion im Doppelpack reiner Zufall, die beiden Todessterne liegen Zehntausende von Lichtjahren voneinander entfernt.
Einige Beobachter in der Galaxie MCG +05-43-16 könnten die beiden Explosionen sogar im Abstand von Tausenden von Jahren wahrnehmen, da die Lichtgeschwindigkeit endlich ist. Fotografiert wurde das kosmische Feuerwerk vom Satelliten Swift, der eigentlich energiereiche Gammablitze aufspüren soll.
Ute Kehse