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Planeten-Mission unter gutem Stern

Astronomie|Physik

Planeten-Mission unter gutem Stern
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Vorstellung eines Künstlers vom Transit eines "heißen Jupiters" vor seinem Heimatstern. Bild: Nasa, ESA und G. Bacon
Die Leistungen des Weltraumteleskops Corot, das erdähnliche Planeten in fremden Sonnensystemen aufspüren soll, übertreffen die Erwartungen der beteiligten Wissenschaftler. „Einige der Instrumente an Bord arbeiten deutlich besser als erwartet“, freut sich Projektleiter Malcolm Fridlund von der Esa. Nur sechzig Tage nach Beginn der wissenschaftlichen Messungen Anfang Februar, also sozusagen noch in der Testphase, entdeckte Corot bereits seinen ersten Exoplaneten.

Bei dem Objekt mit dem Namen „Corot-Exo-1b“ handelt sich um einen so genannten „heißen Jupiter“, also einen Gasplaneten, der seinen Stern in geringem Abstand umkreist. Nach Angaben der Esa ist sein Durchmesser knapp doppelt so groß wie der von Jupiter, seine Masse beträgt das 1,3-fache. Der Exoplanet liegt 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und umrundet seine Sonne alle eineinhalb Tage.

Corot-Exo-1b ist damit ein typischer Vertreter der etwas mehr als zweihundert bislang bekannten Exoplaneten. Dennoch sind die Esa-Forscher von den Daten des Ende Dezember 2006 in die Umlaufbahn gebrachten Weltraumteleskops begeistert. „Wir präsentieren heute zwar noch Rohdaten, aber die sind außergewöhnlich“, sagt Fridlund. Er und seine Kollegen gehen nach der Sichtung der ersten Daten davon aus, dass Corot Gesteinsplaneten von der Größe der Erde aufspüren und selbst die chemische Zusammensetzung ihrer Atmosphäre bestimmen kann.

Corot, eine Gemeinschaftsmission der Esa und der französischen Raumfahrtagentur CNES, identifziert Planeten anhand ihres Schattenwurfes: Zieht ein Planet an seiner Sonne vorüber, vermindert sich die Leuchtkraft des Sterns um einen winzigen Bruchteil. Da der Satellit verdächtige Objekte über Monate im Visier behält, sind die Messungen äußerst genau. So lassen sich selbst kleine Exoplaneten aufspüren. Ursprünglich war das Projektteam davon ausgegangen, dass ein Planet etwa dreimal so groß wie die Erde sein muss, um von Corot entdeckt zu werden. Inzwischen halten die Forscher es sogar für möglich, ferne Zwillinge der Erde aufzuspüren. Unter bestimmten Umständen sei es sogar denkbar, von den Exoplaneten reflektiertes Sternenlicht aufzufangen. Das würde Aufschlüsse über die Zusammensetzung der Atmosphäre liefern.

Auch die zweite Aufgabe von Corot, die Schwingungen fremder Sterne aufzufangen und so einen Einblick in ihr Inneres zu gewähren, bewältigt das Teleskop mit Bravour. Bei einem sonnenähnlichen Stern, den das Teleskop fünfzig Tage lang kontinuierlich beobachtete, entdeckte Corot starke Helligkeitsschwankungen in einem Rhythmus von mehreren Tagen. Die Messungen seien außergewöhnlich genau, berichtet die Esa. „Bislang steht die Mission unter einem guten Stern“, sagt Fridlund, „nach einem perfekten Start und einem vorzeitigen Beginn der wissenschaftlichen Messungen haben wir sehnsüchtig auf die ersten Daten gewartet. Nun, da wir ihre Qualität kennen, können wir in der Zukunft noch großartige Entdeckungen erwarten.“

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Mitteilung der Esa Ute Kehse
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