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Schwarze Diamanten aus der Ewigkeit

Astronomie|Physik

Schwarze Diamanten aus der Ewigkeit
Die Herkunft der mysteriösen Carbonado-Diamanten ist geklärt: Die schwarzen Diamanten, deren Oberfläche so dunkel ist wie Kohle, entstanden im interstellaren Raum. Das fanden der US-Forscher Jozsef Garai und seine Kollegen heraus, indem sie das Absorptionsspektrum von Carbonado-Diamanten mit dem von kosmischen Nanodiamanten und präsolaren Diamanten in Meteoriten verglichen.

Einige Forscher hatten schon länger spekuliert, dass die porösen Carbonado-Diamanten, die nur in Zentralafrika und Brasilien zu finden sind, kosmischen Ursprungs sein könnten. Bislang war es aber nicht gelungen, das charakteristische Infrarot-Spektrum der schwarzen Steine zu bestimmen, da ihre Poren mit Quarzmineralien verstopft sind, die Infrarotlicht jeder Wellenlänge verschlucken. Garai und seine Kollegen zermahlten nun Diamanten-Proben und entfernten den Quarz mithilfe von Salz- und Flusssäure.

Anschließend bestrahlten sie die Proben mit Synchrotron-Strahlung, die eine höhere Intensität hat als die anderer Infrarot-Quellen. Sie stellten fest, dass das Spektrum der Carbonado-Diamanten dem von Diamanten aus Meteoriten auffallend ähnelt. Auch die Spektren einiger Sterne, in deren Umfeld Nanodiamanten vermutet werden, ähnelte dem, das Garai und seine Kollegen erhielten.

Die Forscher schließen daraus, dass die Carbonado-Diamanten, die wegen ihrer außergewöhnlichen Härte vor allem in der Industrie zum Einsatz kommen, im interstellaren Raum entstanden. Aus dem Verhältnis der Kohlenstoff-Isotope und den Stickstoff-Einschlüssen folgern sie, dass es sich um eine wasserstoffreiche Umgebung handelte.

Die Forscher vermuten nun, die Carbonado-Diamanten könnten durch einen Meteoriteneinschlag auf die Erde gekommen sein. Ihrer Meinung nach stürzte vor Millionen von Jahren ein Diamantbrocken mit einem Durchmesser von einem bis drei Kilometern auf die Erde und zersplitterte dabei. Solch ein Riesen-Diamant könnte sich im Inneren eines Kohlenstoff-Planeten oder eines kristallinen weißen Zwergs gebildet haben.

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Jozsef Garai (Florida International University) et al: Astrophysical Journal Letters, Bd. 653, S. L153. Ute Kehse
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