Sambruna und ihre Kollegen vom Merate-Observatorium in Italien untersuchten nun die Jets von zwei zehn Milliarden Lichtjahre entfernten Quasaren mit Hilfe des internationalen Weltraumteleskops Swift, das entwickelt wurde, um die besonders energiereiche Strahlung von Gammablitzen aufzuspüren. Quasare sind die leuchtenden Kerne weit entfernter Galaxien. In ihrem Zentrum befinden sich superschwere Schwarze Löcher, die riesige Mengen von Gas und Staub zum Leuchten bringen und anschließend verschlingen. Häufig senden Quasare senkrecht zur Staubscheibe, die das Schwarze Loch umkreist, schnelle Teilchenstrahlen, die so genannten Jets, aus.
Die Jets der beiden nun beobachteten Quasare sind auf die Erde gerichtet, was sie zu so genannten Blasaren macht. Mithilfe von Swift konnten die Forscher die Energie der Photonen und die Gesamtmasse der abgestrahlten Teilchen bestimmen. „Der Strahl enthält ungefähr die gleiche Masse wie der Planet Jupiter“, sagt Sambruna. „Das bedeutet, das Schwarze Loch feuert wie eine Kanone einen pulverisierten Riesenplaneten mit 99,9 Prozent der Lichtgeschwindigkeit in den intergalaktischen Raum. Das ist eine enorme Energiemenge, die das Schwarze Loch da abgibt ? und so etwas passiert überall im Universum.“
Aus der Energieverteilung der Röntgenstrahlung schlossen die Forscher, dass in dem Teilchenstrahl Protonen vorhanden sein müssen. Die Existenz von Elektronen-Positronen-Paaren konnten sie dagegen ausschließen.