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Was die alten Chinesen am Himmel sahen

Astronomie|Physik

Was die alten Chinesen am Himmel sahen
Ein Stück kosmische Detektivarbeit brachte Astronomen um Jacco Vink von der Universität von Utrecht auf die Spur einer Supernova, die chinesische Astronomen im Jahr 185 nach Christus beobachteten. Wahrscheinlich steckt der Supernova-Rest RCW 86 hinter der historisch überlieferten Leuchterscheinung, berichten die Forscher in der Zeitschrift Astrophysical Journal Letters.

Die chinesischen Astronomen berichten von einem hellen „Gaststern“, der glitzerte wie ein Stern und sich nicht von der Stelle bewegte. Nach etwa acht Monaten verschwand er wieder. Bislang war unklar, welche Explosionswolke in der Milchstraße zu dieser ältesten bekannten Überlieferung einer Supernova passt. Aufgrund seiner Lage hatten einige Forscher schon vermutet, dass RCW 86 infrage kommen könnte. Allerdings wurde das Alter dieses Restes bisher auf 10.000 Jahre geschätzt.

Nun ergaben neue Messungen mithilfe des europäischen Röntgenteleskops XMM-Newton und des amerikanischen Weltraumobservatoriums Chandra, dass sich die Explosionswolke wesentlich schneller ausdehnt als bislang gedacht. „Unsere neuen Messungen zeigen, dass der zugehörige Stern vor rund 2.000 Jahren explodierte“, berichtet Mitverfasser Aya Bamba vom Institut für Physikalische und Chemische Forschung (RIKEN) in Japan.

Anhand der Röntgenstrahlung, die der Supernova-Rest abstrahlt, konnten die Forscher berechnen, wie schnell sich Elektronen in der Explosionswolke bewegen. „In diesem Supernova-Rest werden extrem große Energien erreicht“, sagt Andrei Bykov vom Ioffe Institut in St. Petersburg. „Tatsächlich erreichen die Teilchen höhere Energien als in den meisten modernen Teilchenbeschleunigern auf der Erde.“ Die Diskrepanz zu bisherigen Altersbestimmungen beruhen den Forschern zufolge darauf, dass sich nicht alle Teile der Explosionswolke gleich schnell ausdehnen.

Jacco Vink et al: Astropysical Journal Letters, 1. September 2006 Ute Kehse
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