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Verwandtschaft für die Erde

Astronomie|Physik

Verwandtschaft für die Erde
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Darstellung der Planeten unseres Sonnensystems (oben) und eines möglichen Planetensystems mit einem großen Gasplaneten auf einer inneren Umlaufbahn (unten). Bild: Sean Raymond/Nasa
Ferne Sternensysteme könnten mehr erdähnliche Planeten beherbergen als bisher angenommen. Das schließen amerikanischer Forscher aus Computermodellen, die die Entstehung von Planetensystemen simulieren. Demnach verhindern große jupiterähnliche Gasplaneten nicht wie bislang vermutet die Bildung kleinerer Planeten, sondern fördern sie sogar. Die Wissenschaftler schätzen daher, dass mehr als ein Drittel der Sternensysteme mit einem solchen jupiterähnlichen Riesenplaneten auch erdähnliche Planeten enthalten könnte.

Vierzig Prozent der rund 200 Planeten, die Astronomen bisher identifizieren konnten, sind jupiterähnliche Planeten, die ihr Zentralgestirn aber viel näher umkreisen als der Jupiter unsere Sonne. Diese großen Gasplaneten, die die Astronomen auch “heiße Jupiter” nennen, bildeten sich ursprünglich ebenfalls weit entfernt von ihrem Zentralstern, wanderten dann aber langsam auf das Zentrum zu, so die gängige Theorie. Bisher hatten die Wissenschaftler angenommen, dass diese Planeten bei ihrer Wanderung alles umgebende Material und auch die inneren Planeten in sich aufnahmen wie ein gewaltiger Staubsauger.

Die neuen Computersimulationen zur Bildung von Planetensystemen widersprechen jedoch dieser Vorstellung. In den virtuellen Entstehungsgeschichten wirbeln die heißen Jupiter zwar die Sternensysteme ebenfalls kräftig durcheinander, ihre Wanderung führt aber eher zu einer Umverteilung des Materials. So könnten sie genügend Materie einschließlich Wasser auf Umlaufbahnen gelenkt haben, um Planeten, die der Größe der Erde entsprechen, zu bilden, sagen die Forscher.

Einige dieser Planeten besitzen den Modellen zufolge flüssiges Wasser und damit lebensfreundliche Bedingungen. Die Wissenschaftler glauben, dass zukünftige Weltraummissionen solche erdähnliche Planeten in Sternensystemen mit einem heißen Jupiter identifizieren werden, so wie es ihre Simulationen voraussagen.

Sean Reymond (Universität von Colorado, Boulder) et al.: Science, Bd. 313, S. 1413 ddp/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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