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Sternenstaub im Heimcomputer

Astronomie|Physik

Sternenstaub im Heimcomputer
Als der Satellit „Stardust“ im Januar 2006 in der Wüste von Utah landete, brachte er nicht nur Staubproben eines Kometen mit sich, sondern möglicherweise auch einige Staubteilchen aus dem interstellaren Raum. Dazu wurde während des Fluges der Sonde ein Schwamm wie ein Schmetterlingsnetz durch diesen leeren Raum bewegt. Eine Gruppe von Astronomen der Universität von Kalifornien in Berkeley hat nun mehr als eine Million Elektronenmikroskopbilder des Schwammes im Internet veröffentlicht und Laien dazu aufgerufen, mithilfe ihrer heimischen Computer nach den Teilchen zu suchen.

Der in der Stardust-Mission eingesetzte Schwamm bestand aus einem so genannten Aerogel, einer einem Gel gleichenden Substanz mit einer riesigen Anzahl innerer Hohlräume. Er war daher ideal zum Einfangen mikroskopisch kleiner Staubteilchen im All geeignet und brachte auch wie erwartet eine große Menge von Staubteilchen des Kometen Wild 2 auf die Erde zurück.

Ein viel schwieriges Problem stellt allerdings das Auffinden von in dem quasi leeren, interstellaren Raum eingefangener Teilchen dar. Forscher der Berkeley-Universität haben mithilfe eines automatisierten Rasterelektronenmikroskops daher über eine Million Bilder des nur dem leeren Raum ausgesetzten Bereichs des Schwammes aufgenommen.

Die Forscher schätzen, dass der gesamte Schwamm nur wenige Dutzend interstellare Staubpartikel enthält. Ein Computerprogramm wäre daher mit der Suche nach den winzig kleinen Teilchen überlastet, so die Forscher. Hier sollen nun interessierte Laien mit einer großen Menge Freizeit zu Hilfe kommen. Auf der Webseite des Projekts kann eine Software herunter geladen werden, mit der sich die Bilder interaktiv betrachten lassen.

Die Forscher haben auch ein Trainigsprogramm entwickelt, um das Auffinden der Teilchen in Bildern der porösen Matrix zu erleichtern. Sie hoffen, dass die Suche nach den Staubteilchen auf diese Weise erheblich beschleunigt wird.

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Stardust@home Stefan Maier
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