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Wie die Beule in den Mond kam

Astronomie|Physik

Wie die Beule in den Mond kam
Amerikanische Forscher haben eine Erklärung dafür gefunden, warum der Mond auf seiner Rückseite eine Beule aufweist: Nach ihrem Modell war der junge, noch glutflüssige Mond der Erde einst näher als heute und umkreiste sie in einer stark elliptischen Umlaufbahn. Durch die ungleichmäßige Einwirkung der Schwerefelder von Erde und Sonne auf dieser Kreisbahn bildete sich aus dem weichen Mondgestein schließlich die ungewöhnliche Beule. Bisherige Erklärungsmodelle konnten nicht schlüssig darstellen, warum der Mond in seiner Entstehungsgeschichte diese seltsame Struktur ausgebildet hat.

Sowohl Erde als auch Sonne verzerren durch ihre Gravitation die Form des Mondes und geben ihm eine leicht birnenförmige Figur. Schon seit 1799 ist jedoch bekannt, dass der Erdsatellit auf einer Seite eine ungewöhnlich große Ausbuchtung aufweist. Frühere Berechnungen auf der Basis der aktuellen, annähernd kreisförmigen Umlaufbahn des Mondes um die Erde konnten die Größe dieser Ausbuchtung nicht erklären.

Nach dem neuen Modell der Forscher kreiste der Mond 100 Millionen Jahre nach seiner Entstehung in einer stark elliptischen Bahn um die Erde und kam ihr dabei näher als heute. In dieser Zeit bestand der Erdtrabant noch aus flüssigem Magma, so dass das Spannungsfeld aus den Kräften von Erde und Sonne zu einer deutlichen Verformung des Gesteins führte. Als das Magma nach und nach erstarrte, blieb diese ungewöhnliche Verformung erhalten. Der Mond veränderte schließlich über Jahrmillionen hinweg seine Umlaufbahn um die Erde, behielt aber weiterhin seine erstarrte Beule bei. Auch heute noch verändert sich der Mondorbit jedes Jahr leicht: Der Trabant bewegt sich jährlich um knapp vier Zentimeter von der Erde weg.

Ian Garrick-Bethell (Massachusetts Institute of Technology, Cambridge) et al.: Science, Bd. 313, S. 652 ddp/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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