Viele der bislang knapp 200 bekannten fremden Planetensysteme werden von Gasriesen bevölkert, die noch einige Male schwerer sind als Jupiter. Diese Riesenplaneten könnten von Monden mit Atmosphäre von der Größe der Erde umkreist werden, meint Caleb Scharf von der Columbia University in New York. Die nötige Wärmequelle, um trotz großer Entfernung von einem Stern flüssiges Wasser herzustellen, wäre die gleiche wie bei Europa: Der Eismond wird durch die Anziehungskräfte von Jupiter und den anderen großen Nachbarmonden Io und Ganymed quasi permanent innerlich durchgeknetet. Die daraus resultierende Reibungsenergie hält wahrscheinlich die untere Etage des Eispanzers flüssig.
Der Nachbarmond Io, der noch näher an Jupiter liegt, wird durch die Gezeitenkräfte so aufgeheizt, dass seine Oberfläche von Vulkanen übersät ist. “Genau das Gleiche wird in Mondsystemen von extrasolaren Gasriesen passieren”, so Scharf im New Scientist. Seinen Berechnungen zufolge könnte ein Mond von der Größe der Erde hundertmal so viel Wärme erzeugen wie Io.
Trotz des zu erwartenden Vulkanismus hält Scharf Leben auf einer solchen Welt für möglich: “In ruhigeren Gegenden auf den riesigen Exomonden könnte Leben existieren”, erklärt er. Je größer ein Mond ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er eine schützende Atmosphäre oder ein Magnetfeld besitzt, das schädliche Strahlung abhält.