Allerdings würde das Gas die Schwarzen Löcher auf ewig umkreisen, ähnlich wie die Planeten um die Sonne, wenn nicht ein bislang unbekannter Prozess Turbulenzen in dem Gas erzeugen würde. Durch die dabei entstehende Reibung verlangsamt sich die Umlaufgeschwindigkeit des Gases, so dass es auf immer engere Bahnen gezwungen wird und schließlich im Schwarzen Loch verschwindet. Jetzt haben Miller und seine Kollegen entdeckt, dass ein physikalischer Effekt mit dem Namen magnetische Rotationsinstabilität Energie von den inneren auf die äußeren Bereiche der Akkretionsscheibe überträgt.
Bei dem in der Milchstraße gelegenen Schwarzen Loch GRO J1655-40 beobachteten die Forscher mit dem Röntgenteleskop Chandra einen Wind, der sich von den äußeren Bereichen der Gasscheibe entfernte. Den Antrieb für diesen Wind, so fanden die Forscher per Ausschlussverfahren heraus, kann nur von dem magnetischen Effekt stammen. Weder Strahlungsdruck noch thermische Energie sind in dem System aus Schwarzem Loch und normalem Stern groß genug, um den Wind zu erklären.
Magnetfelder könnten auch ein anderes, mit Schwarzen Löchern verbundenes Rätsel lösen: Warum sich überhaupt Materie in Akkretionsscheiben sammelt, ist ebenfalls noch unklar.