Die zwei erst im vergangenen Jahr entdeckten Monde des Planeten Pluto erhalten die Namen Nix und Hydra. Das berichtet vorab der Onlinedienst des Fachmagazins „Science“. Die offizielle Bekanntmachung wird am Freitag durch die Internationale Astronomische Vereinigung (IAU) mit Sitz in Paris erfolgen. Amerikanische Astronomen hatten die beiden Objekte im Mai des vergangenen Jahres als schwache Lichtpunkte auf Bildern des Hubble-Weltraumteleskops entdeckt und sie vorläufig S/2005 P1 und S/2005 P2 genannt. Mit der Bestätigung der Entdeckung Anfang dieses Jahres durch Forscher um Harold Weaver von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore war der Weg frei zur offiziellen Namensvergabe.
Vorschlagsrecht für die Namen hatte das Entdeckerteam um die Astronomen Weaver und seinen Kollegen Andrew Steffl vom Southwest Research Institute in Boulder. Genau wie der Planet Pluto selbst tragen alle drei Monde nun Namen, die in der römisch-griechischen Mythologie als Gestalten der Unterwelt vorkommen. Nix ist von der Göttin der Nacht und der Mutter des Charon, Nyx, abgeleitet. Da der Name Nyx schon an einen Asteroiden vergeben war, wandelten die Forscher ihren Vorschlag kurzerhand in Nix um. Hydra ist in der Mythologie ein neunköpfiges Seeungeheuer, das die Unterwelt bewacht.
Die beiden neu benannten Plutomonde sind nach Schätzungen von Astronomen bis zu 170 Kilometer groß. Der schon 1978 entdeckte Mond Charon ist mit 1.200 Kilometern Durchmesser deutlich größer. Sein Name stammt aus der Geschichte um den Fährmann Charon, der die Schatten der Toten über den Unterweltsfluss Styx in das Totenreich des Plutos übersetzte.
Science, Online-Dienst (20. Juni 2006) ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer