Jayawardhana und seine Kollegen analysierten nun die Spektren von sechs solcher Planemos mit zwei Teleskopen der Europäischen Südsternwarte in Chile, dem Very Large Telescope und dem New Technology Telescope. Sie fanden heraus, dass zwei der Objekte zwischen fünf- und zehnmal so schwer wie Jupiter waren, zwei weitere erreichten die zehn- bis fünfzehnfache Jupitermasse. Alle sind erst wenige Millionen Jahre alt und liegen 450 Lichtjahre von der Erde entfernt in einer Region, in der viele neue Sterne entstehen.
Rund um die Planemos entdeckten die Forscher infrarote Emissionen, wie sie für Gas- und Staubscheiben typisch sind. Das Material solcher Scheiben ballt sich gewöhnlich im Laufe der Zeit zu Planeten und Monden zusammen. “Durch diese Entdeckung wird die Definition des Begriffs “Planet” noch schwieriger”, sagt Jayawardhana. Allzu überraschend ist der Fund für den Forscher jedoch nicht: “Schließlich wurde auch Jupiter mit seiner eigenen Staubscheibe geboren, aus der später seine Monde entstanden.”
Forscher um Subhanjoy Mohanty vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics entdeckten außerdem ein Doppelsystem aus einem Braunen Zwerg und einem Planemo, die etwa so weit voneinander entfernt sind wie die Sonne und Pluto. Der Braune Zwerg ist 25 Jupitermassen schwer, sein Begleiter etwa acht Jupitermassen. Die infrarote Wärmestrahlung des kleineren Objekts wird von einer Staubscheibe fast komplett abgeblockt. Die Forscher gehen davon aus, dass die beiden als Doppelsystem entstanden. “Die Vielfalt der Welten da draußen ist erstaunlich”, zeigt sich selbst der gestandene Planetenjäger Jayawardhana überrascht. “Manchmal scheint es, als sei die Natur wesentlich erfinderischer als unsere Vorstellungskraft.”