Astronomen rätseln derweil, ob die Begegnung mit dem Kometen einen Meteorschauer auf der Erde hervorrufen wird. „Das hängt davon ab, was den Zerfall des Kometen auslöste“, berichtet Paul Wiegert von der University of Western Ontario. Falls Schwassmann-Wachmann 3 einfach durch thermische Spannungen zerbrach ? ähnlich wie ein Eiswürfel, den man in warmes Wasser wirft ?, dann dürfte sich die Wolke aus Trümmerstücken in den vergangenen elf Jahren nicht weit genug ausgedehnt haben, um die Erde zu streifen.
Falls der Komet jedoch infolge einer Kollision mit einem Asteroiden zerbrochen ist, könnten einige Bruchstücke mit hoher Geschwindigkeit durchs All rasen. In diesem Fall könnten sich einige Staubkörnchen inzwischen so weit von den Kometenresten entfernt haben, dass sie im Mai mit der Erdatmosphäre kollidieren. Wiegerts Berechnungen zufolge wird ein kleinerer Sternschnuppenschauer aber wahrscheinlich erst 2022 eintreten. „Da der Komet sich aber immer weiter auflöst, könnten sich die Staubteilchen in Zukunft in andere Richtungen ausbreiten“, sagt der Forscher. „Ein zukünftiger starker Meteorschauer bleibt also im Bereich des Möglichen.“ Ein historisches Vorbild dafür gibt es: Der Komet Biela, der 1846 zerfiel, rief drei intensive Meteorschauer in den Jahren 1872, 1885 und 1892 hervor.