Zu ihren Nachforschungen motiviert wurden die Wissenschaftler durch Beobachtungen des Asteroiden Elst-Pizarro, der sich wie erwartet innerhalb des Asteroiden-Hauptgürtels bewegt. In Sonnennähe jedoch verliert er Staub und wird damit definitionsgemäß zum Kometen. In den vergangenen drei Jahren untersuchten die Astronomen daraufhin über 300 Hauptgürtel-Objekte und fanden zwei weitere Himmelskörper, die in Sonnennähe ebenfalls Staub verlieren. Die drei Kometen bilden damit eine neue Klasse, die so genannten Hauptgürtel-Kometen mit stabilen, im Asteroidengürtel verlaufenden Umlaufbahnen.
Nach Ansicht der Forscher entstanden diese Kometen bereits in dieser Region des Sonnensystems und blieben dort ihr ganzes Leben lang. In der sonnennahen Gegend muss eine dünne Staubschicht das Eis des Kometen isoliert haben, erklären die Forscher. Eine Kollision könnte dann die Staubschicht zerstört und das Eis der Wärme der Sonne ausgesetzt haben, so dass ein Kometenschweif entstehen konnte.
Die Existenz dieser neuen Kometenklasse unterstützt die Idee, dass Objekte aus dem äußeren Hauptgürtel eine Quelle für das Wasser auf der Erde gewesen sein könnten. Den Beweis könnte jedoch nur ein Vergleich der Zusammensetzung des Kometeneises mit dem Wasser aus den Ozeanen liefern, erklären die Forscher. Dazu müssten Raumsonden Proben aus diesen Himmelskörpern holen.