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Ein Blitz aus der Vergangenheit

Astronomie|Physik

Ein Blitz aus der Vergangenheit
Ein internationales Astronomenteam hat die Signale einer gewaltigen kosmischen Explosion aufgefangen, die sich vor etwa 12,8 Milliarden Jahren ereignet hat. Die Explosion fand damit in einer Zeit statt, als das Universum erst etwa 900 Millionen Jahre alt war. Der Ort des Geschehens ist so weit entfernt, dass die Strahlung 12,8 Milliarden Jahre unterwegs war, bis sie nun die Erde erreichte. Aus den Messungen erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Frühzeit des Universums.

Bei der Explosion handelt es sich um einen so genannten Gammastrahlenblitz, bei dem wenige Sekunden bis einige Minuten lang riesige Mengen energiereicher Gammastrahlung ins Weltall ausgesandt werden. Die genauen Ursachen dieser Blitze sind noch nicht bekannt. Astronomen vermuten jedoch, dass sie im Zusammenhang der Explosion schwerer Sterne in einer Supernova stehen, bei der große Mengen Materie ins Weltall hinausgeschleudert werden.

Den nun beobachteten Gammastrahlenblitz registrierten zuerst Wissenschaftler um Giancarlo Cusumano vom Nationalen Institut für Astrophysik in Palermo mit dem Beobachtungssatelliten Swift, der eigens zur Untersuchung von Gammastrahlenblitzen gebaut wurde. Wissenschaftler um Daniel Reichart von der Universität von North Carolina in Chapel Hill und ein japanisches Team um Nobuyuki Kawai vom Technologischen Institut in Tokio maßen daraufhin mit mehreren Teleskopen auf der Erde das Nachglühen des Blitzes und bestimmten den Zeitpunkt und die Entfernung des Ereignisses.

Demnach handelt es sich bei dem Blitz um das am weitesten entfernte einzelne Objekt am Himmel, das bislang beobachtet wurde. Bisher konnten Astronomen in diesen Entfernungen lediglich ganze Galaxien und damit riesige Ansammlungen von Sternen, Gas und Staub beobachten, jedoch keine Leuchterscheinungen, die auf einen einzelnen Stern zurückgehen. Die Beobachtungen legten nahe, dass die Entstehung und das Vergehen von Sternen in der Frühzeit des Universums bereits ähnlich ablief wie in späteren Zeiten, kommentiert der amerikanische Astronom Enrico Ramirez-Ruiz vom Institute of Advanced Study in Princeton die Ergebnisse.

Giancarlo Cusumano (Nationales Institut für Astrophysik, Palermo) et al., Daniel Reichart (Universität von North Carolina, Chapel Hill) et al., Nobuyuki Kawai (Technologisches Institut, Tokio): Nature, Bd. 440, S. 154, 164 und 181ff ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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