Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Wie der Mann in den Mond kam

Astronomie|Physik

Wie der Mann in den Mond kam
Die vielfach als „Mann im Mond“ bezeichnete dunkle Gesteinsformation entstand durch einen Asteroideneinschlag nicht auf der Vorderseite des Mondes, sondern auf dessen Rückseite. Das vermuten amerikanische Forscher, die den Aufbau des Erdtrabanten näher untersucht hatten. Demnach durchquerte nach dem Einschlag vor rund vier Milliarden Jahren eine riesige Druckwelle den Himmelskörper. Flüssiges Gestein drang daraufhin auf der Vorderseite an die Oberfläche und füllte dort tief liegendes Terrain aus. Die entstehenden Regionen dunklen Magmagesteins sind von der Erde aus auch mit bloßem Auge zu sehen und werden vielfach als „Mann im Mond“ oder sogar als Mondhase bezeichnet.

Die Forscher um Ralph von Frese von Ohio-State-Universität in Columbus stützen ihre Theorie auf Messdaten der Nasa-Sonden Clementine und Lunar Prospector, die das Gravitationsfeld des Mondes bestimmt haben. Aus dem Verlauf dieses Schwerefeldes können die Wissenschaftler auf die Masseverteilung im Inneren des Himmelkörpers schließen. Dabei stießen die Forscher auf eine auffällige Anomalie: Auf der Rückseite des Mondes zeigten sich Spuren eines Einschlags, die über die Oberflächenkruste durch den so genannten Mantel bis tief in den Kern reichten. Unterhalb des Einschlags ragt in rund 1.100 Kilometern Tiefe ein Stück des Mantels sogar keilförmig in den Kern hinein. Die Druckwelle muss so stark gewesen sein, dass sie sich bis auf die andere Mondseite ausbreitete. Denn auf der anderen Seite ragt auch ein Teil des inneren Kerns spitz in den darüber liegenden Mantel.

„Dass so ein Einschlag den Kern erreicht, hätte keiner erwartet“, erläutert Frese. Für ihn ist dies eine mögliche Erklärung, wie flüssiges Magmagestein vor rund vier Milliarden Jahren die Oberfläche an der Mondvorderseite erreichen konnte. Die mächtige Verschiebung im Inneren des Mondes brachte die äußere erkaltete und feste Kruste zum Knacken, so dass das damals noch flüssige Gestein aus dem Mantel emporströmen konnte ? ähnlich den heutigen Vulkanen auf der Erde.

Pressemitteilung der Ohio-State-Universität, Columbus ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Blut|sturz  〈m. 1u〉 1 〈Med.〉 heftige, durch Körperöffnungen nach außen tretende Blutung aus einem inneren Organ; Sy Hämatorrhö … mehr

Ek|chy|mo|se  〈[–çy–] f. 19; Med.〉 flächenhafte, umschriebene Hautblutung bzw. blutunterlaufene Stelle [<grch. ek … mehr

to|nisch 1  〈Adj.; Mus.〉 auf dem Grundton (der Tonika) aufgebaut (Dreiklang)

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige