Mit der adaptiven Optik des Keck-Teleskops auf dem Mauna Kea auf Hawaii gelang es den Forschern um Marchis nun, die Bahnparameter sowie die Dichte des Doppel-Asteroiden Patroclus zu bestimmen. Sie fanden heraus, dass die beiden Himmelskörper sich innerhalb von vier Tagen und sechs Stunden auf einer fast runden Bahn im Abstand von 680 Kilometern einmal umkreisen. Die beiden Trojaner sind extrem leicht: Ihre Dichte beträgt nur 0,8 Gramm pro Kubikzentimeter, berichtet das Forscherteam. Typische Asteroiden, die zum größten Teil aus Gestein bestehen, haben eine mindestens doppelt so hohe Dichte. Marchis und Kollegen schließen daraus, dass der Doppelasteroid hauptsächlich aus Eis besteht und außerdem relativ porös ist.
Den Forschern zufolge könnte es sich bei Patroclus um zwei Kometen aus den Außenbezirken des Sonnensystems handeln, die von Jupiter eingefangen wurden. Ihrer Ansicht nach stützt dies die Theorie, dass Jupiter und die anderen Riesenplaneten sich kurz nach der Entstehung des Sonnensystems näher an der Sonne befanden und später nach außen wanderten. Die Verlagerung der Riesenplaneten könnte zahlreiche Kometen im so genannten Kuipergürtel aus der Bahn geworfen haben, vermuten die Forscher um Marchis. Einige davon habe Jupiter später auf den toten Punkten seines Orbits eingefangen.