Diese Vermutung konnten Frank Bertoldi vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und sein Team jetzt bestätigen. Dazu griffen sie auf eine indirekte Messmethode zurück, die auf folgendem Prinzip beruht: Je größer die Oberfläche eines Planeten ist, desto mehr Sonnenlicht kann er reflektieren, so dass er damit heller erscheint. Allerdings können nicht alle Planeten das Sonnenlicht gleich gut zurückstrahlen, da ihre Oberflächen unterschiedlich beschaffen sind. Für eine genaue Größenbestimmung ist es also nötig, das Reflektionsvermögen der Oberfläche zu kennen, das auch als Albedo bezeichnet wird. Die Albedo fehlte den Astronomen um Brown, weshalb sie Xenas Durchmesser nur grob schätzen konnten.
Mit einer wärmeempfindlichen Kamera am IRAM-Radioteleskop in Spanien maßen die Max-Planck-Forscher nun die von 2003 UB 313 kommende thermische Strahlung bei einer Wellenlänge von 1,2 Millimetern. Diese Strahlung entsteht, weil das Sonnenlicht den Himmelskörper erwärmt, der daraufhin Wärme abstrahlt. Aus der thermischen Strahlung und der schon von Brown gemessenen Helligkeit konnten die Astronomen die Albedo bestimmen und auch den Durchmesser von Xena mit etwa 3.000 Kilometern berechnen.
Damit ist Xena der größte Himmelkörper, der seit der Entdeckung des Neptuns im Jahr 1846 im Sonnensystem gefunden wurde. Schon kurz nach seiner Entdeckung diskutierten Astronomen, ob er als zehnter Planet des Sonnensystems gelten sollte. “Da UB 313 deutlich größer ist als Pluto, wird es zunehmend schwieriger, Pluto einen Planeten zu nennen, aber UB 313 diesen Status zu verwehren”, kommentiert Bertoldi.