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Neues von der Dunklen Energie

Astronomie|Physik

Neues von der Dunklen Energie
Die rätselhafte so genannte Dunkle Energie im Universum ist keine feste Größe, sondern verändert sich im Laufe der Zeit. Das vermutet der amerikanische Astrophysiker Brad Schaefer von der Staatsuniversität von Louisiana in Baton Rouge. Unter der Dunklen Energie verstehen Kosmologen eine bisher kaum charakterisierbare Erscheinungsform von Energie, die Berechnungen zufolge jedoch etwa 70 Prozent der gesamten Energiemenge im Universum ausmacht. Sie spielt bei der Ausdehnung des Weltalls eine maßgebliche Rolle.

Auf die Dunkle Energie stießen Kosmologen, als sie die Geschwindigkeit der Ausdehnung des Weltalls berechneten. Nach der gängigen Theorie müsste sich diese Ausdehnung seit dem Urknall allmählich verlangsamen, da die Gravitation die auseinanderstiebenden Sterne, Galaxien und Staubnebel wie von einem Gummiband gezogen wieder zueinander zieht. Exakte Messungen des Lichts ferner Galaxien ergaben nun aber, dass sich diese Ausdehnung beschleunigt, anstelle sich zu verlangsamen.

Astrophysiker schlossen aus dieser Beobachtung auf die Existenz einer bisher unbekannten Erscheinungsform von Energie, die für diese Beschleunigung verantwortlich ist. Da die Träger dieser Energie weder sichtbares Licht noch andere elektromagnetische Strahlung abgeben, ist sie unsichtbar, weshalb sie auch Dunkle Energie genannt wird. Über die genaue Natur der Dunklen Energie gibt es nur Spekulationen, auch wenn sie Berechnungen zufolge einen großen Teil der gesamten Energiemenge des Universums ausmacht.

Brad Schaefer vermutet nun, dass sich diese Gesamtmenge der Dunklen Energie im Verlauf der Jahrmilliarden verändert hat. Der Wissenschaftler stützt seine Aussage auf einen Vergleich von 52 so genannten Gammastrahlenexplosionen. Bei diesen spektakulären Ereignissen führt nach der gängigen Theorie die Explosion eines superschweren Sterns zu einem einige Sekunden dauernden Blitz energiereicher Strahlung, dessen Charakter unter anderem von der Dunklen Energie bestimmt wird.

Schaefer verglich nun Blitze aus weit entfernten Galaxien, die in der Frühzeit des Universums stattfanden und die erst jetzt erst die Erde erreicht hatten, mit Explosionen der jüngeren Zeit. Dabei stieß er auf Unstimmigkeiten, die auf Veränderungen in der Dunklen Energie schließen lassen. Mit dieser Idee stellt der Forscher viele der Erklärungsversuche für die Dunkle Energie auf den Kopf, die von einem konstanten Wert ausgehen. Fachleute reagierten denn auch skeptisch auch die Hypothese ? ob die Theorien vom Verständnis der fundamentalen Zusammenhänge im Weltall erneut überarbeitet werden müssen, ist demnach noch offen.

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Nature, Online-Dienst ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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