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Der Polarstern ist zu dritt

Astronomie|Physik

Der Polarstern ist zu dritt
Ein internationales Astronomenteam hat mit dem Weltraumteleskop Hubble erstmals den dritten, kleinsten Stern des Polarsternsystems direkt beobachtet und fotografiert. Der Stern ist so lichtschwach und steht dem Hauptstern so nahe, dass die Wissenschaftler die gesamte Auflösung des Teleskops benötigten, um den Himmelskörper abzubilden. Das berichten die Forscher um Nancy Evans vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge (USA) und Howard Bond vom Space Telescope Science Institute in Baltimore.

Der auf der Nordhalbkugel häufig zur Orientierung verwendete, auch Polaris genannte Polarstern ist nur mit bloßem Auge betrachtet ein einziger Lichtpunkt. In Wirklichkeit besteht der 430 Lichtjahre entfernte Stern aus einem hellen, Polaris A genannten Hauptstern, der von einem Begleiter namens Polaris B umkreist wird. Dieser ist schon mit einem einfachen Teleskop zu sehen und wurde bereits 1780 vom deutschen Astronomen Wilhelm Herschel
entdeckt. Anhand von Unregelmäßigkeiten in den Bahnen dieser beiden Himmelskörper konnten Astronomen vorhersagen, dass noch ein dritter Begleiter existieren muss, Polaris Ab. Direkt beobachtet werden konnte dieser jedoch bis jetzt noch nie.

Der winzige Kompagnon ist seinem Hauptstern für astronomische Begriffe extrem nahe: Beide sind nur rund 3 Milliarden Kilometer voneinander entfernt, was etwa dem 22fachen der Entfernung von Erde und Sonne entspricht. Von der Erde aus gesehen liegen die beiden Sterne ungefähr im gleichen Winkel auseinander wie Daumen und Zeigefinger eines Menschen, der in 30 Kilometer Entfernung eine Münze hochhält, haben die Astronomen ausgerechnet.

Die Forscher erhoffen sich von den Aufnahmen, mehr über die Bahnen der Sterne des Polaris-Systems zu erfahren und auch ihre Massen genauer einschätzen zu können. Dieses Wissen könnte beispielsweise bei der Bestimmung der Entfernung ferner Galaxien und der Ausdehnung des Universums nützlich sein. Als nächstes wollen die Astronomen die Bahn von Polaris Ab genauer beobachten, der sich in etwa dreißig Jahren einmal um den Hauptstern bewegt.

Pressemitteilung des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, Cambridge ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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