Wissenschaftler des Nationalen Astronomischen Observatoriums in Japan glauben, den Ursprung der im Kosmos vorkommenden weiträumigen Magnetfelder entdeckt zu haben. Diese Felder erstrecken sich mittlerweile über Distanzen von Millionen von Lichtjahren hinweg und sind wohl durch die Wechselwirkung zwischen Photonen und Elektronen im Frühstadium des Universums entstanden. Die Keimfelder haben wohl auch die Entstehung der ersten Sterne im Universum beeinflusst, glauben die Forscher.
In den ersten paar tausend Jahren nach dem Urknall bestand der Keim unseres Universums nur aus Photonen, Elektronen und Protonen. Kiyotomi Ichiki und seinen Forscherkollegen zufolge fluktuierte die Dichte der Photonen im Raum, so dass ein Photonenwind von den dichteren zu den weniger dichten Regionen blies.
Dieser Wind versetzte die freien Elektronen des Raums in kreisförmige Bewegung, so dass winzige Magnetfelder erzeugt wurden. Diese Felder sind dann in den Jahrmilliarden nach dem Urknall auf die heutigen kosmischen Magnetfelder angewachsen, so die Forscher. Protonen wurden von dem Photonenwind nicht beeinflusst, da sie eine viel größere Masse als die Elektronen aufweisen.
Ichiki glaubt, dass die so erzeugten Magnetfelder die Dynamik der Sternentwicklung in der Frühzeit des Universums beeinflussen konnten. Weiterhin sagt die Studie der Forscher voraus, dass Überreste der Keimfelder auch heute noch selbst in Regionen, die keine Sterne oder Galaxien enthalten, vorhanden sein sollten. Die Forscher hoffen nun, dass derartige intergalaktische Magnetfelder bald aufgespürt werden können.
Science, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1126/science.1120690 Stefan Maier