Der Forscher untersuchte daraufhin das einfachste physikalische System, das Wasserstoffatom, auf sein Verhalten im expandierenden Universum. Der Physiker fand heraus, dass Systeme vom kosmologischen Wachstum unberührt bleiben, wenn die Kräfte, die sie zusammenhalten, über einem bestimmten kritischen Wert liegen. Im Fall des Wasserstoffatoms ist die entscheidende Kraft elektromagnetischer Natur, im Falle des Sonnensystems handelt es sich um die Schwerkraft. „Ihr Schreibtisch dehnt sich nicht aus und Ihr Hund auch nicht“, erläutert Price, „aber Galaxienhaufen, die nur schwach durch der Schwerkraft gebunden sind, fühlen den Effekt.“
Price fand auch heraus, dass Atome entweder überhaupt nicht auf die Expansion reagieren, oder von ihr komplett auseinandergerissen werden. „Dieser Alles-oder-Nichts-Effekt ist ein wenig beunruhigend“, sagte der Kosmologe Roy Maartens von der britischen University of Portsmouth dem New Scientist. In der fernen Zukunft könnte das Phänomen unschöne Begleiterscheinungen nach sich ziehen: In einem Universum mit beschleunigter Expansion, das bei Kosmologen derzeit am populärsten ist, würde es irgendwann eine Welle von Explosionen geben. „Erst fliegen die Planeten auseinander, dann Sie und ich, und schließlich die Atome, aus denen wir bestehen“, bemerkt der Astrophysiker Andrew Jaffe vom Imperial College in London. „Das ist kein besonders lustiges Ende.“