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Gefräßiger Pulsar

Astronomie|Physik

Gefräßiger Pulsar
Pulsare, die sich innerhalb weniger Millisekunden einmal um die eigene Achse drehen, gewinnen diese atemberaubende Geschwindigkeit durch Kannibalismus. Das zeigen Messungen der Weltraumobservatorien Integral und Rossi: Das Gammateleskop Integral der Esa entdeckte einen Pulsar, dessen Geschwindigkeit sich durch das Verschlingen eines anderen Sterns erhöhte.

Der am Rand der Milchstraße liegende Pulsar IGR J00291+5934, dessen plötzliches Aufleuchten Integral im Dezember 2004 bei einer Routineuntersuchung registrierte, gehört zur Klasse der Röntgen-Millisekunden-Pulsare. Er strahlt alle 1,67 Millisekunden einen Röntgenpuls ab. Die meisten anderen Pulsare haben Frequenzen im Bereich von mehreren Sekunden. Astronomen nehmen an, dass Pulsare ? dabei handelt es sich um kompakte, schnell rotierende Neutronensterne ? im Laufe der Zeit immer langsamer werden. Die Integral Daten belegen jetzt, was Astronomen schon länger vermutet hatten: Der Trend lässt sich auch umkehren.

Nach den Messungen des Forscherteams um Maurizio Falanga vom Commissariat à l’Energie Atomique (CEA) in Frankreich ist der Begleitstern des Pulsars IGR J00291+5934 mittlerweile schon auf den Bruchteil einer Sonnenmasse geschrumpft, er dürfte nur noch etwa 40-mal so schwer sein wie der Planet Jupiter. Die Forscher berichten in einem Artikel, der demnächst in der Zeitschrift „Astronomy and Astrophysics Journal“ erscheinen wird, dass die beiden sich alle zweieinhalb Stunden auf einer Bahn umkreisen, die einen geringeren Durchmesser hat als die Sonne. Durch das Gas, das der Pulsar von seinem Begleiter wegzerrt, heizt er sich immens auf und strahlt enorme Energie ab. „Dieses Objekt strahlt zehnmal mehr Energie ab als vergleichbare Quellen“, berichtet Maurizio Falanga. „Die abgegebene Strahlung entspricht Temperaturen von fast einer Milliarde Grad.“

Ute Kehse
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