Bei der ersten Vermessung von 2003 UB313, die die Astronomen um Mike Brown vom California Institute of Technology vornahmen, konnte das Spitzer-Teleskop keine Infrarotstrahlung detektieren. Daraus schlossen die Forscher, dass der Durchmesser des neu entdeckten Himmelskörpers kleiner als 3.000 Kilometer sein müsse, da ein größeres Objekt auf jeden Fall ein Infrarotsignal hinterlassen hätte. Bei dieser Größe würde 2003 UB313 ähnlich wie Pluto etwa 60 Prozent des auftreffenden Lichts zurückwerfen.
Offenbar war das Spitzer-Teleskop jedoch nicht korrekt auf die Position von 2003 UB313 ausgerichtet, entdeckten die Astronomen jetzt. Damit wäre es möglich, dass der reflektierte Anteil des sichtbaren Lichts wie beim Plutomond Charon mit lediglich 38 Prozent deutlich niedriger liegt als angenommen. In diesem Fall betrüge der Durchmesser mindestens 3.500 Kilometer, und Spitzer müsste in einer neuen Messung ein Infrarotsignal des Planetenkandidaten auffangen.
Die Entdeckung von 2003 UB313 war am 29. Juli bekannt gegeben worden. Seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt etwa 560 Jahre. Am äußersten Punkt seines Orbits ist der Himmelskörper fast 100-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde und ist damit das am weitesten entfernte bekannte Objekt des Sonnensystems. Gleichzeitig ist er das bislang größte Objekt des Kuipergürtels, einer Gruppe eisiger Himmelskörper, die jenseits des Planeten Neptun das Sonnensystem durchzieht und dem auch Pluto angehört. Die Entdeckung hat unter Astronomen erneut eine Diskussion darüber ausgelöst, ob diese Objekte zu den Planeten gerechnet werden oder nicht. Aus diesem Grund ist der Status von 2003 UB313 auch weiterhin umstritten.