Da 87 Sylvia nach Rhea Silvia, der mythischen Mutter der Romgründer Romulus und Remus benannt ist, schlugen die Astronomen vor, die beiden kleinen Asteroiden „Romulus“ und „Remus“ zu nennen. Der bereits 2001 entdeckte Romulus hat einen Durchmesser von etwa 18 Kilometern und umkreist Sylvia alle 87,6 Stunden in einer Entfernung von 1360 Kilometern. „Remus“, der neueste Familienzuwachs, misst nur 7 Kilometer im Durchmesser und benötigt für seinen Umlauf in 710 Kilometern Entfernung 33 Stunden.
Die neuen Bilder ermöglichten den Astronomen auch eine genauere Analyse von 87 Sylvia: Geformt wie eine unregelmäßige Kartoffel, besteht der Asteroid hauptsächlich aus Eis und Gesteinsstücken eines oder mehrerer anderer Kleinplaneten. Entstanden ist das ungewöhnliche Dreiergespann wahrscheinlich infolge einer Kollision zweier Asteroiden, schreiben die Forscher. Aus den großen Bruchstücken eines solchen Zusammenstoßes bildete sich demnach der große Mutterasteroid, während die Minimonde wahrscheinlich kleinere Trümmer der Kollision sind, die von dem neuen Asteroiden angezogen wurden. Sollte sich diese Entstehungstheorie bestätigen, müsste es nach Ansicht von Marchis und seinen Kollegen noch eine ganze Reihe weiterer Dreiersysteme unter den Asteroiden geben, die bislang nur noch nicht gefunden wurden.
Franck Marchis (University of California, Berkeley) et al.: Nature, Bd. 436, S. 822