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Enceladus on the rocks

Astronomie|Physik

Enceladus on the rocks
Die Oberfläche des Saturnmonds Enceladus ist von seltsamen Eisbrocken in der Größe von Einfamilienhäusern bedeckt. Das zeigen Aufnahmen der Raumsonde „Cassini“, die Anfang der Woche den komplett von Eis überzogenen Begleiter des Saturns in nur 175 Kilometern Höhe überflogen hat. Bei der Frage nach der Herkunft der Brocken stehen Wissenschaftler vor einem Rätsel: „Eine solche Oberflächenstruktur habe ich noch nirgendwo sonst im Sonnensystem gesehen“, kommentiert beispielsweise der britische Astrogeologe David Rothery die Entdeckung.

Die Bilder zeigen eine von Rissen und langgezogenen Erhebungen überzogene Oberfläche, die über und über mit den 10 bis 20 Meter großen Brocken bedeckt ist. Die Risse könnten durch das ständige „Kneten“ der Oberfläche entstanden sein, die durch die Anziehungskraft des Saturns wechselweise gedehnt und gestaucht wird, vermuten Forscher. Da entlang dieser Risse nur wenige der Brocken zu finden sind, seien die Risse wohl erst nach den Brocken entstanden.

Möglicherweise hängt die Entstehung der Brocken mit dem unterirdischen Ozean zusammen, den Wissenschaftler schon länger unter dem Eispanzer des Mondes vermuten. Da an der Oberfläche des Himmelkörpers Temperaturen von minus 200 Grad Celsius herrschen, ist dort kein flüssiges Wasser vorhanden. In der Tiefe könnten jedoch im Wasser gelöste Salze den Schmelzpunkt des Wassers soweit absenken, dass es in flüssiger Form vorliegt. Durch die Gezeiten könnte Wasser immer wieder an die Oberfläche gedrückt werden, wo es gefriert. Bislang gebe es für diese Theorie jedoch keine Beweise, erklärt Elizabeth Turtle vom Cassini-Team der Universität von Arizona in Tucson.

„Cassini“ hat den mit einem Durchmesser von nur rund 500 Kilometer winzigen Mond nun bereits zum dritten Mal überflogen. Bei den ersten Vorbeiflügen im vergangenen Februar und März fand die Raumsonde bereits Hinweise, dass Enceladus eine dünne Atmosphäre aus Wasserdampf besitzt. Für 2008 ist ein weiterer Vorbeiflug geplant, der noch näher an die Oberfläche des Himmelskörpers führen soll.

New Scientist, Online-Dienst

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