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Der Kometen-Crash

Astronomie|Physik

Der Kometen-Crash
Der Einschlag des Deep-Impact-Projektils auf dem Kometen Tempel 1 war das Ereignis des Jahres für Astronomen. Alle größeren Teleskope auf der Erde und im Weltraum waren auf den kleinen Schweifstern gerichtet. „Die Mission war ein einschlagender Erfolg“, scherzte Nasa-Direktor Andy Dantzler.

Einige der beteiligten Observatorien meldeten bereits erste Ergebnisse. Schon der Anflug des Projektils bescherte den Planetenforschern einmalige Aufnahmen: Das letzte Bild stammt aus einer Entfernung von 30 Kilometern zur Kometenoberfläche. Darauf sind Objekte mit einer Größe von vier Metern zu erkennen.

Das Weltraumteleskop Hubble beobachtete einen kurzen, aber sehr hellen Lichtblitz, der den Zeitpunkt des Einschlags markiert. Anschließend breitete sich eine Gas- und Staubwolke rund um den Kometen mit einer Geschwindigkeit von 1.800 Kilometern pro Stunde aus, meldet das Space Telescope Science Institute.

Der Satellit Swift, dessen Augen in der Regel auf Gammablitze und Supernovae gerichtet sind, registrierte einen starken Anstieg ultravioletter Strahlung nach dem Einschlag des Projektils. Das deute darauf hin, dass die Probe auf eine harte, eisige Oberfläche und nicht auf weichen Matsch getroffen sei.

Röntgenstrahlung registrierte der Satellit nicht, doch erwarten die Forscher dies in den nächsten Tagen. Dann wird das frische Material aus dem Kometenkern in den Schweif, die so genannte Koma, gelangen und dort mit den energiereichen Teilchen des Sonnenwindes zusammentreffen.

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Das europäische Röntgenteleskop XMM Newton registrierte ebenfalls ultraviolettes Licht, das nach Interpretation der Forscher von so genannten Hydroxyl-Radikalen stammt, einem Zerfallsprodukt von Wasser. Innerhalb von eineinhalb Stunden nach dem Einschlag hatte sich die Hydroxyl-Strahlung verfünffacht, nach viereinhalb Stunden erreichte die Strahlung wieder normales Niveau.

Erst einige Stunden nach dem Einschlag kam Tempel 1 wieder ins Blickfeld der Teleskope der europäischen Südsternwarte (Eso) in La Silla. Die Infrarot-Aufnahmen zeigen, dass der Komet noch immer Gas und Staub aus seiner neuen Wunde in den Weltraum sprüht. Tempel 1 hat eine neue, fächerförmige Koma entwickelt, die am Dienstag morgen bereits eine Ausdehnung von 15.000 Kilometern erreicht hatte.

Ute Kehse
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