In einem Staubring um den Stern Formalhaut könnten sich mehrere sehr junge Planeten verbergen. Das schließen Forscher aus Beobachtungen des 25 Lichtjahre entfernten Sterns mit dem Hubble-Weltraumteleskop. Da der Ring relativ scharfe Kanten besitzt und sein Mittelpunkt nicht mit dem Ort des Zentralsterns übereinstimmt, müssen weitere Himmelskörper von der Größe des Neptuns oder Jupiters vorhanden sein.
Der Staubring um
Fomalhaut ist schon seit rund zwei Jahrzehnten bekannt. Allerdings entzog er sich bisher Detailuntersuchungen: Die Helligkeit des Sterns überstrahlte das Streulicht der sandkorngroßen Staubteilchen des Rings. Formalhaut liegt im Sternbild
südlicher Fisch und ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Die Astronomen um Studienleiter Paul Kalas blendeten deshalb das direkte Sternenlicht von Formalhaut durch ein kleines Scheibchen vor dem Teleskopobjektiv aus. Damit konnten die Forscher die Ringstruktur genauer abbilden. Besonders fiel dabei auf, dass das Zentrum des Rings rund zwei Milliarden Kilometer vom Zentralstern entfernt liegt.
Die Ringstruktur stimmte dann mit Computersimulationen gut überein, wenn ein oder mehrere Planeten mit exzentrischen Bahnen die Staubteilchen in ihrem Orbit halten. Da der Zentralstern Formalhaut nur 200 Millionen Jahre alt ist, müssten auch die Planeten gerade erst entstanden sein. Mit weiteren Untersuchungen hoffen die Forscher, mehr über die Planetenentstehung zu erfahren. Schon im Juli wollen sie sich mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii auf die Jagd nach den vermuteten Planeten machen.
Paul Kalas et al. ( Universität von Kalifornien, Berkeley): Nature, Bd. 435, Seite 1067
ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer