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Radio-Rülpser am Himmel

Astronomie|Physik

Radio-Rülpser am Himmel
In der Nähe des Milchstraßenzentrums haben Scott Hyman vom Sweet Briar College in Virginia und seine Kollegen eine merkwürdige Radioquelle entdeckt. Bei einer Beobachtung mit dem Very Large Array Radioteleskop im Jahr 2002 leuchtete das Objekt fünf Mal im Abstand von 77 Minuten für jeweils zehn Minuten hell auf, berichten die Forscher in der Zeitschrift Nature (Bd. 434, S. 50).

Bei anderen Beobachtungen war an der gleichen Stelle keine Radioquelle gesichtet worden. Auch in anderen Wellenlängenbereichen des Lichtspektrums haben die Forscher im fraglichen Bereich keinen Himmelskörper entdeckt, von dem die Radiowellen stammen könnten. Hyman und Kollegen können daher die Entfernung und die genaue Position der neuen Radioquelle nicht bestimmen. Womöglich liegt sie tatsächlich in der Gegend des Milchstraßenzenrums, sie könnte sich aber auch wesentlich näher an der Erde befinden.

Welcher Himmelskörper da so laut beziehungsweise hell „rülpste“, ist ebenfalls unklar. Von Braunen Zwergen bis zu Pulsaren kommen eine ganze Reihe von Sterntypen als vorübergehende Radioquellen in Frage. „Allen temporären Lichtquellen am Himmel, zum Beispiel Supernovae, Gammablitzen oder Magnetaren, ist gemeinsam, dass sie hochexplosive oder dynamische Vorgänge anzeigen“, schreiben die Forscher.

Veränderliche Lichtquellen am Radiohimmel konnten bislang nur schwer beobachtet werden, da die meisten Radioteleleskope einen sehr engen Blickwinkel haben. Weitwinkelbeobachtungen sind mit größeren Teleskopfeldern wie dem Very Large Array möglich, einige weitere Weitwinkelteleskope sind zurzeit in der Planung.

Die Forscher gehen jedenfalls davon aus, dass sie eine neue Klasse von Radioquellen entdeckt haben. Die meisten möglichen konventionellen Erklärungen für das Radiorülpsen halten sie für unwahrscheinlich. Sie vermuten, dass es sich um einen neuen Typ von Magnetar mit extrem langer Periode handelt.

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♦ Die Buchstabenfolge par|al|l… kann in Fremdwörtern auch pa|ral|l… getrennt werden.

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