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Sonniger Süden: Auch auf Saturn zu haben

Astronomie|Physik

Sonniger Süden: Auch auf Saturn zu haben
Der Gasplanet Saturn hat auf seinem Südpol eine Wärmemütze: Ein ungewöhnlich stabiler Wärmewirbel breitet sich dort in der oberen Atmosphäre aus. Das haben amerikanische Astronomen um Glenn Orton vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii beobachtet. Die Wissenschaftler hatten die Wolkenformationen des zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems im infraroten Spektralbereich untersucht. Da der Südpol seit 15 Jahren ununterbrochen von der Sonne beschienen wird, ist die Sonnenstrahlung vermutlich die Ursache für den warmen Fleck. Die Forscher berichten über ihre Ergebnisse im Fachmagazin Science (Bd. 307, S. 696).

Derzeit ist Sommer in der Südpolarregion des Saturns. In seiner Atmosphäre herrschen dort trotzdem frostige minus 150 Grad Celsius. Für ihre Messungen werteten die Forscher die Wärmeabstrahlung von Methan und Wasserstoff in der Atmosphäre des Planeten aus. Wie die Astronomen herausfanden, steigen die Temperaturen in der Atmosphäre Richtung des Südpols leicht an. In ihren Daten erkannten die Forscher aber auch zwei klar zu ortende Temperatursprünge um mehrere Grad Celsius nach oben. Sie markieren einen Wärmewirbel, der über zwei Jahre stabil blieb.

Bislang dachten Forscher, dass das Wettergeschehen auf dem Saturn durch dessen innere Kräfte und Dynamik dominiert sei. Einflüsse durch die Sonne sollten gering sein, da der Saturn mit 1,4 Milliarden Kilometern von ihr rund neunmal so weit entfernt ist wie die Erde. Die Ergebnisse zeigen den Forschern aber, dass offensichtlich auch die Sonnenbestrahlung der Südhälfte des Saturns das Wettergeschehen beeinflusst.

Vergleichbare polare Wirbel treten auch auf der Erde und anderen Planeten wie Jupiter, Mars und Venus auf. Doch nur auf dem Saturn ist der Wirbel wärmer als seine Umgebung. Die Wirbel auf der Erde, so genannte Jet Streams, durchmischen die obere Atmosphäre über der Arktis und der Antarktis mit kalter polarer Luft. Sie sind aber sehr viel unbeständiger in ihren Strömungsmustern als der jetzt auf dem Saturn entdeckte Wirbel. Im März wollen die Forscher den Wirbel mit den Infrarot-Sensoren der Sonde Cassini näher betrachten. Cassini befindet sich derzeit in einer Umlaufbahn um den Saturn und hatte vor wenigen Wochen die Tochtersonde Huygens auf eine spektakuläre Reise zum Saturnmond Titan geschickt.

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer
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