Astronomen fanden später heraus, dass es sich um eine Supernova vom Typ Ia handelte. Dabei explodiert ein Weißer Zwerg, der von einem Begleiter so viel Masse aufgesaugt hat, dass er instabil wird. Da der Verlauf dieser Explosionen einem regelmäßigen Muster folgt, dienen die Ia Supernovae auch als Standardkerzen für die Entfernungsmessung im Weltall. Ein Ergebnis solcher Untersuchungen war die Tatsache, dass sich die Ausdehnung des Weltalls beschleunigt. Wegen der tief greifenden kosmologischen Konsequenzen versuchen Astronomen, Supernovae dieses Typs besser zu verstehen. Bislang war nämlich unklar, welche Sternentypen als Begleiter in Frage kommen, oder ob Ia-Supernovae nur durch die Verschmelzung von zwei Weißen Zwergen entstehen können.
Ruiz Lapuente und Kollegen berichten jetzt im Wissenschaftsjournal Nature (Bd. 431, S. 1069), dass der mutmaßliche Begleiter von Tychos Supernova ein relativ normaler Stern ähnlich unserer Sonne und etwa 10.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die Forscher identifizierten den Stern durch seine ungewöhnliche Geschwindigkeit: Er bewegt sich dreimal so schnell wie andere Sterne in der gleichen Gegend. Nun wollen die Forscher die Atmosphäre des Sterns daraufhin untersuchen, ob sie durch die Explosion verschmutzt wurde.