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Sedna ist einsam

Astronomie|Physik

Sedna ist einsam
Der Kleinplanet Sedna, dessen Entdeckung Michael Brown vom California Institute of Technology und Chadwick Trujillo von der University of Hawaii im März bekannt gaben, hat keinen Mond. Das belegen 35 Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble, auf denen Sedna allein zu sehen ist.

Als Hinweis auf die Existenz eines Mondes galt die langsame Rotation von Sedna. Ein „Tag“ auf dem fernen Außenposten dauert 40 Erdtage, schlossen Brown und seine Kollegen aus Helligkeitsschwankungen. Praktisch alle Himmelskörper im Sonnensystem, die alleine ihres Weges ziehen, drehen sich in wenigen Stunden einmal um sich selbst. Die langsame Drehung könnte am einfachsten durch die Anwesenheit eines relativ großen Begleiters erklärt werden, vermutete Brown im März.

Jetzt, da sich diese Möglichkeit nicht bestätigt hat, ist Brown ratlos: „Ich habe keine Erklärung dafür, aber es macht Sedna noch interessanter“, sagte der Forscher am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Es besteht noch eine winzige Chance, dass sich der vermutete Mond gerade vor oder hinter Sedna versteckte, als die Hubble-Aufnahmen gemacht wurden. Eine andere mögliche Erklärung bestünde darin, dass sich Sedna in Wirklichkeit schneller dreht als bislang gedacht.

Die Hubble-Aufnahmen legen eine obere Grenze für Sednas-Größe fest. Der eisige Kleinplanet ist selbst für die scharfen Augen des Weltraumteleskops nur als einzelner Punkt zu erkennen. Das bedeutet, dass Sedna einen Durchmesser von höchstens 1600 Kilometern hat, das entspricht etwa drei Vierteln der Größe Plutos. In den nächsten Jahren wird Sedna der Sonne noch um einiges näher kommen, so dass sich einige ihrer Geheimnisse womöglich klären lassen, bevor sie wieder in den fernen Weiten des Sonnensystems verschwindet.

Ute Kehse
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