Bis zu zehn Prozent der Sterne in der Milchstraße bieten möglicherweise Bedingungen für Leben. Dieses bewohnbare Gebiet erstreckt sich ringförmig um das Zentrum unserer Galaxie. Das ist das Ergebnis einer Modellrechnung, die australische Astrophysiker angestellt haben. Ihre Berechnungen präsentieren die Forscher in der Fachzeitschrift Science (Bd. 303, S. 59).
Die Wissenschaftler um Charles Lineweaver von der Universität von New South Wales in Sydney erstellten ein Modell der Evolution der Milchstraße, um die Verteilung grundlegender Voraussetzungen für komplexes Leben über Raum und Zeit ausfindig zu machen. Dazu berücksichtigen die Forscher vier entscheidende Erfordernisse: Das Vorhandensein eines Muttersterns, genügend so genannte schwere Elemente für das Entstehen erdähnlicher Planeten, ausreichend Zeit für eine biologische Evolution und eine Umgebung, die weit von katastrophalen Supernova-Explosionen entfernt ist, die jegliches Leben zerstören würden.
Die Galaktische bewohnbare Zone (GHZ) identifizierten die Astrophysiker mithilfe dieses Modells als eine ringförmige Region in einer Entfernung von sieben bis neun Kiloparsecs um das Zentrum der Milchstraße herum (ein Parsec entspricht etwa 3,263 Lichtjahren). Der Bereich weitet sich mit der Zeit aus und besteht aus Sternen, die vor vier bis acht Milliarden Jahren entstanden sind und somit genug Zeit für die Entwicklung komplexen Lebens hatten.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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