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Marsvulkane sind nicht erloschen

Astronomie|Physik

Marsvulkane sind nicht erloschen
Die riesigen Vulkane auf dem Mars, die seit ihrer Entdeckung in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts als erloschen galten, könnten vor wenigen Millionen Jahren noch aktiv gewesen sein. Das meldet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe 29. November, S. 10).

Der größte Vulkan auf dem Mars ist der 25 Kilometer hohe Olympus Mons. Er hat ein zehnmal so großes Volumen wie der größte irdische Vulkan, der zu Hawaii gehörende Mauna Loa im Pazifik. Bislang hatten Planetenforscher angenommen, dass der Mars, dessen Durchmesser nur halb so groß ist wie der der Erde, nach seiner Entstehung schnell abgekühlt und erstarrt sei. Die großen Vulkane der Tharsis-Region, die wie eine Beule aus dem Planeten herausragt, seien in der Jugend des Mars entstanden, hieß es.

Doch Aufnahmen der Raumsonde Mars Global Surveyor zeigen, dass einige erstarrte Lavaströme an den Flanken des Olympus Mons geologisch noch jung sind, berichtete der Forscher Karl Mitchell kürzlich auf einer Konferenz der Royal Astronomical Society in London. In einigen der bis zu 200 Kilometer langen, aber nur wenige Meter breiten Lavaströme sind praktisch keine Krater zu sehen. Wären sie hunderte von Millionen Jahren alt, müssten sie von kleineren Meteoritenkratern übersäht sein wie der Rest des Planeten. Mitchell schließt daher auf ein Alter von weniger als zehn Millionen Jahren.

Wahrscheinlich schlafen die Marsvulkane aber zwischen ihren aktiven Perioden für viele Millionen Jahre, berichtete der Planetenforscher Lionel Wilson auf der Konferenz. Seiner Meinung nach muss die Lava extrem schnell in die Magmakammern unter den Vulkanen schießen. Sonst würde das geschmolzene Gestein bei dem riesigen Ausmaß der Feuerberge erstarren, bevor es an die Oberfläche kommen kann. Wilson vermutet, dass die Vulkane nur etwa alle hundert Millionen Jahren aktiv werden und dann eine Million Jahre lang Feuer spucken.
Erst in diesem Jahr hatten Forscher entdeckt, dass der Mars einen Kern aus flüssigem Eisen hat wie die Erde. Der rote Planet ist demnach keineswegs völlig erstarrt und geologisch tot.

Ute Kehse
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