Doch Aufnahmen der Raumsonde Mars Global Surveyor zeigen, dass einige erstarrte Lavaströme an den Flanken des Olympus Mons geologisch noch jung sind, berichtete der Forscher Karl Mitchell kürzlich auf einer Konferenz der Royal Astronomical Society in London. In einigen der bis zu 200 Kilometer langen, aber nur wenige Meter breiten Lavaströme sind praktisch keine Krater zu sehen. Wären sie hunderte von Millionen Jahren alt, müssten sie von kleineren Meteoritenkratern übersäht sein wie der Rest des Planeten. Mitchell schließt daher auf ein Alter von weniger als zehn Millionen Jahren.
Wahrscheinlich schlafen die Marsvulkane aber zwischen ihren aktiven Perioden für viele Millionen Jahre, berichtete der Planetenforscher Lionel Wilson auf der Konferenz. Seiner Meinung nach muss die Lava extrem schnell in die Magmakammern unter den Vulkanen schießen. Sonst würde das geschmolzene Gestein bei dem riesigen Ausmaß der Feuerberge erstarren, bevor es an die Oberfläche kommen kann. Wilson vermutet, dass die Vulkane nur etwa alle hundert Millionen Jahren aktiv werden und dann eine Million Jahre lang Feuer spucken.
Erst in diesem Jahr hatten Forscher entdeckt, dass der Mars einen Kern aus flüssigem Eisen hat wie die Erde. Der rote Planet ist demnach keineswegs völlig erstarrt und geologisch tot.