Der Erdboden der chilenischen Atacamawüste gleicht offenbar dem Boden auf dem Mars. Mithilfe des Wüstenbodens könnten Wissenschaftler möglicherweise exaktere Experimente für die Untersuchungen von Bodenproben bei künftigen Marsexpeditionen entwickeln. Das berichtet ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Science (Bd. 302, S. 1018).
Während der Viking-Missionen in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatten die Landesonden keine organischen Spuren im Erdreich des Mars und damit keine Anzeichen von Leben entdeckt.
Rafael Navarro-González von der Freien Universität Mexiko und seine Kollegen wiederholten nun die Viking-Experimente mit Bodenproben aus der Atacamawüste.
Viele ihrer Ergebnisse glichen denen der Marsexpedition. Doch als sie ihre Analysen bei niedrigeren Temperaturen durchführten, konnten sie minimale Spuren organischer Substanzen entdecken. Diese waren allerdings so gering, dass die Marssonden sie bei ihren Versuchen nicht hätten entdecken können.
Organische Spuren sind in dieser Art von Erdboden schwer nachzuweisen, berichten die Forscher. Der Boden ist äußerst reaktiv, ergaben die Experimente von Navarro-González und seinen Kollegen. Offenbar finden dort Prozesse statt, die organisches Material aktiv abbauen. Dies erschwert die Suche nach seltenen oder ungewöhnlichen Mikroorganismen.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff