Yen vermutete damals schon, dass das Eisen eher aus Meteoriten und kosmischem Staub stammt, die ständig auf die Oberfläche des Planeten niederrieseln. Auch seine Laborexperimente bestätigen, dass unter den Bedingungen auf dem Mars kein Wasser für die Eisenoxidation nötig ist: Er simulierte in einer Kammer die Marsatmosphäre und bestrahlte in diesem Gasgemisch metallisches Eisen bei einer Temperatur von minus 60 Grad Celsius mit ultraviolettem Licht. Innerhalb einer Woche erhielt er rotes Eisenoxid ? ohne einen Tropfen Wasser.
Weitere Beweise für seine Theorie erhofft sich der Wissenschaftler von den beiden Marsrobotern „Opportunity“ und „Spirit“, die im Januar 2004 auf dem Mars eintreffen sollen. Yen ist sicher, dass sich in Bodenproben neben anderen Metallen auch Nickel befinden wird. Dieses Metall ist in vielen Meteoriten reichlich vorhanden, kommt jedoch in Marsfelsen nur extrem selten vor.
Yens Ergebnisse sind ein weiterer Hinweis darauf, dass es auf dem Mars möglicherweise nie Wasser in den großen Mengen gegeben hat wie bisher angenommen. Wahrscheinlich sei gelegentlich flüssiges Wasser aus dem Marsboden ausgetreten, habe Kanäle und Rinnen in die Oberfläche gegraben und dann im kalten Marsklima auch schnell wieder gefroren, sagt auch Marsexperte Joshua Bandfield von der Staats-Universität Arizona. Auch wenn es unwahrscheinlich erscheine, könne Leben auf dem Mars trotzdem nicht ausgeschlossen werden, betont Bandfield.