Im Fachblatt Nature (Bd. 421, S. 143) berichten die Forscher um Stegman jetzt, wie damals ein Magnetfeld zustande gekommen sein könnte. Ihren Berechnungen zufolge müsste sich der Mantel des Mondes nach der Entstehung geschichtet haben, so dass sich nach einer gewissen Zeit an der Grenze zwischen Kern und Mantel eine dichte, mit radioaktiven Elementen angereicherte Gesteinsschicht ablagerte. Die radioaktive Hitze erwärmte sowohl den Kern als auch das Gestein selbst, das dadurch leichter wurde und schließlich in pilzförmigen „Plumes“ nach oben stieg.
Diese Umwälzung dürfte nach den Berechnungen der Forscher vor etwa vier Milliarden Jahren stattgefunden haben. Der Mondkern kühlte sich nach diesem Ereignis für etwa 500 Millionen Jahre so stark ab, dass eine genügend starke thermische Konvektion einsetzte, um einen Dynamo in Gang zu halten. Möglicherweise kam es an der Oberfläche des Mondes in dieser Zeit verstärkt zu Vulkanismus, worauf Fernerkundungsdaten ebenfalls hinweisen.