Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Warum der Mond vor knapp vier Milliarden Jahren ein Magnetfeld hatte

Astronomie|Physik

Warum der Mond vor knapp vier Milliarden Jahren ein Magnetfeld hatte
Obwohl der Mond der nächste Himmelskörper an der Erde ist, umgeben ihn noch viele Rätsel. Eines davon – warum der Mond vor knapp vier Milliarden für kurze Zeit ein Magnetfeld hatte – können Dave Stegman von der University of California in Berkeley und Kollegen jetzt durch ein neues Modell erklären.

Planetare Magnetfelder werden von Dynamos im Innern der Planeten erzeugt, in der Erde etwa im flüssigen äußeren Kern, der aus einer Eisenlegierung besteht. Bisherigen Modellen zufolge hätte das Mond-Magnetfeld spätestens vor 4,2 Milliarden Jahren erlöschen müssen, weil aus dem Kern nicht genug Wärme entweichen konnte. Das verhinderte die Konvektion des flüssigen Eisens im Mondkern, die einen Dynamo hätte ankurbeln können. Proben von den Apollo-Missionen belegen jedoch, dass der Mond vor 3,9 bis vor 3,6 Milliarden Jahre ein starkes Magnetfeld besaß.

Im Fachblatt Nature (Bd. 421, S. 143) berichten die Forscher um Stegman jetzt, wie damals ein Magnetfeld zustande gekommen sein könnte. Ihren Berechnungen zufolge müsste sich der Mantel des Mondes nach der Entstehung geschichtet haben, so dass sich nach einer gewissen Zeit an der Grenze zwischen Kern und Mantel eine dichte, mit radioaktiven Elementen angereicherte Gesteinsschicht ablagerte. Die radioaktive Hitze erwärmte sowohl den Kern als auch das Gestein selbst, das dadurch leichter wurde und schließlich in pilzförmigen „Plumes“ nach oben stieg.

Diese Umwälzung dürfte nach den Berechnungen der Forscher vor etwa vier Milliarden Jahren stattgefunden haben. Der Mondkern kühlte sich nach diesem Ereignis für etwa 500 Millionen Jahre so stark ab, dass eine genügend starke thermische Konvektion einsetzte, um einen Dynamo in Gang zu halten. Möglicherweise kam es an der Oberfläche des Mondes in dieser Zeit verstärkt zu Vulkanismus, worauf Fernerkundungsdaten ebenfalls hinweisen.

Ute Kehse
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Mai|ling  〈[m–] n. 15; IT〉 Postversand von Werbesendungen; →a. Direct Mailing … mehr

Acker|frä|se  〈f. 19; Landw.〉 ein die Ackerkrume verkleinerndes Gerät (rotierende Walze mit Klauen), das die Pflugarbeit ersetzt (auch im Gartenbau angewendet)

New Wave  〈[nju wv] f.; – –; unz.; Mus.〉 Stilrichtung der Pop– u. Rockmusik in den 80er–Jahren ● Blondie war eine Rockband der ~ [engl., ”neue Welle“]

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige