Nicht Ströme von Wasser, sondern Lawinen aus gefrorenem Kohlendioxid haben Rinnen und Täler in die Marsoberfläche gegraben. Das behauptet der australische Geologe Nick Hoffman und widerspricht damit der unter Astronomen gängigen Aussage, die Kanäle und Flussysteme stammten aus einer Zeit, in der es auf der Marsoberfläche noch flüssiges Wasser gab.
Wenn während des Marswinters die Temperaturen auf Werte von minus 130 Grad Celsius sinken, gefriert Kohlendioxid aus der Atmosphäre und lagert sich als Trockeneis ab, erläutert Hoffman in einer Mitteilung der Universität Melbourne. Beim Auftauen geht das Kohlendioxid direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über. Getragen von einer Gasschicht rauschen dann Brocken von Trockeneis wie kleine Luftkissenboote talwärts und reißen dabei Sand und Staub mit sich, glaubt Hoffman. So seien die Talsysteme entstanden, die auf den Bildern der Raumsonden zu sehen sind.
Sollte der Geologe recht behalten, hätte es also wohl niemals flüssiges Wasser auf der Marsoberfläche gegeben. Für die Suche nach Leben auf dem Mars bedeutete dies einen schweren Rückschlag ? ohne freies Wasser ist die Entstehung von Leben sehr unwahrscheinlich.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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